Erdbeerhaut am Arm: Hilft ein Peeling gegen Reibeisenhaut?

Redaktion, 30. SEPTEMBER 2025

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Sind Erdbeerhaut und Reibeisenhaut das Gleiche? Kann ein Peeling dagegen helfen?

Viele Menschen kennen das Problem: Die Haut an den Armen fühlt sich rau an, kleine dunkle Punkte erscheinen auf der Oberfläche und das Hautbild wirkt uneben – oft wird das als „Erdbeerhaut“ bezeichnet. Besonders im Sommer, wenn kurze Ärmel getragen werden, fällt ein unebenes Hautbild stärker auf und kann stören. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen handelt es sich dabei um eine harmlose Hautveränderung, die sich durch gezielte Pflege deutlich verbessern lässt. Ein Mittel, das dabei häufig empfohlen wird, ist ein Peeling. Aber kann ein Peeling wirklich helfen, die rauen Unebenheiten zu reduzieren? In diesem Artikel schauen wir uns die Ursachen von Erdbeerhaut genauer an und erklären, welche Peelings und Pflegeansätze sinnvoll sind.
Reibeisenhaut behandeln Hausmittel

FORSCHUNG

Reibeisenhaut behandeln: Dieses Hausmittel hilft

Mit Pickeln an den Oberarmen - der sogenannte Reibeisenhaut - plagen sich viele Menschen herum. Oft helfen teure Mittel aus der Apotheke nicht. Stattdessen kann ein einfaches Hausmittel dafür sorgen, dass die Haut wieder glatt und weich wird.

Was ist Reibeisenhaut?

Reibeisenhaut – medizinisch Keratosis Pilaris genannt – ist eine weit verbreitete, aber harmlose Hautveränderung. Viele Menschen kennen die kleinen, rauen Pickelchen, die meist an Oberarmen, Oberschenkeln, am Gesäß oder manchmal auch im Gesicht auftreten. Der Name „Reibeisenhaut“ beschreibt das typische Hautbild sehr treffend: Betroffene Stellen fühlen sich oft uneben, trocken und „sandpapierartig“ an. Obwohl die betroffenen Stellen manchmal gerötet sein können oder leicht jucken, ist Reibeisenhaut weder ansteckend noch gefährlich. Schätzungen zufolge leiden etwa 40–50 % der Erwachsenen und bis zu 80 % der Jugendlichen irgendwann in ihrem Leben daran. Besonders häufig tritt die Hautveränderung bei Menschen mit trockener Haut oder einer genetischen Veranlagung auf. Für viele ist sie vor allem ein kosmetisches Problem, das medizinisch aber keinen Krankheitswert hat.

Unser Tipp bei Reibeisenhaut

Welche Ursachen hat Reibeisenhaut?

Die Entstehung von Reibeisenhaut hängt eng mit einer Verhornungsstörung der Haut zusammen. Im Zentrum steht das Eiweiß Keratin, das die Hautbarriere stärkt und sie vor äußeren Einflüssen schützt. Produziert der Körper jedoch zu viel Keratin, lagert es sich in den Haarfollikeln ab. Diese winzigen „Verstopfungen“ verhindern, dass die feinen Härchen ungehindert aus der Haut wachsen können – es bilden sich kleine, raue Knötchen.

Mehrere Faktoren spielen bei dieser Störung eine Rolle:


  • Genetische Veranlagung: Häufig tritt Reibeisenhaut familiär gehäuft auf. Wer Eltern oder Geschwister mit diesem Hautbild hat, hat ein erhöhtes Risiko, selbst betroffen zu sein.

  • Trockene Haut: Menschen mit ohnehin trockener Haut sind anfälliger, da ihre Hautbarriere leichter aus dem Gleichgewicht gerät und die Neigung zu Verhornungen steigt.

  • Begleiterkrankungen: Reibeisenhaut wird öfter bei Personen beobachtet, die an Neurodermitis, Asthma oder Heuschnupfen leiden. Diese sogenannte atopische Veranlagung geht oft mit einer empfindlichen Hautstruktur einher.

  • Hormonelle Einflüsse: Besonders in der Pubertät oder während hormoneller Veränderungen (z. B. Schwangerschaft) bildet sich Reibeisenhaut verstärkt. Viele Jugendliche entwickeln die typischen Pickelchen in dieser Phase.

  • Klimatische Bedingungen: Kalte Temperaturen und trockene Luft begünstigen die Verhornung zusätzlich, weshalb die Beschwerden im Winter oft deutlicher ausgeprägt sind als im Sommer.

Gibt es einen Unterschied zwischen Erdbeerhaut und Reibeisenhaut?

Obwohl die Begriffe „Erdbeerhaut“ und „Reibeisenhaut“ oft gleichermaßen verwendet werden, handelt es sich um zwei unterschiedliche Hautbilder. Gemeinsam haben beide nur, dass sie das Hautbild uneben erscheinen lassen können – die Ursachen sind jedoch verschieden.

Reibeisenhaut (Keratosis Pilaris)

Hierbei verstopfen überschüssige Keratinablagerungen die Haarfollikel. Das Ergebnis sind kleine, raue Knötchen, die sich wie Sandpapier anfühlen. Betroffen sind vor allem Oberarme, Oberschenkel und Gesäß.

Erdbeerhaut

Diese Bezeichnung beschreibt dunkle Pünktchen auf den Beinen, die optisch an die Oberfläche einer Erdbeere erinnern. Sie entstehen in der Regel nach der Rasur, wenn sich die Haarfollikel entzünden oder wenn abgeschnittene Haare und Talg durch die Haut hindurch sichtbar werden. Erdbeerhaut ist also keine Verhornungsstörung, sondern eher eine Folge von Haarentfernung, eingewachsenen Haaren oder vergrößerten Poren.


Der wichtigste Unterschied liegt also darin, dass Reibeisenhaut genetisch bedingt und dauerhaft auftreten kann, während Erdbeerhaut meist vorübergehend ist und sich mit der richtigen Rasurtechnik und Hautpflege deutlich reduzieren lässt.

Hilft ein Peeling gegen Erdbeerhaut am Arm?

Ein Peeling kann tatsächlich eine wirksame Maßnahme sein, um Erdbeerhaut und auch Reibeisenhaut am Arm zu verbessern. Die dunklen Punkte entstehen oft durch verstopfte Poren, Talgablagerungen oder eingewachsene Härchen. Ein Peeling entfernt abgestorbene Hautzellen von der Oberfläche und befreit die Poren – dadurch können eingewachsene Haare leichter herauswachsen und die Haut wirkt glatter.


Dabei gibt es zwei Arten von Peelings:


- Mechanische Peelings: Sie enthalten kleine Schleifpartikel, die die Hautoberfläche manuell abtragen. Sie können kurzfristig helfen, sollten aber sanft angewendet werden, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen. Bei empfindlicher Haut wird von mechanischen Peelings abgeraten.


- Chemische Peelings: Produkte mit AHA (z. B. Milchsäure, Glykolsäure) oder BHA (z. B. Salicylsäure) wirken tiefer in den Poren. Sie lösen abgestorbene Hautschüppchen schonender und sind besonders bei verstopften Haarfollikeln empfehlenswert. Chemische Peelings eignen sich für jeden Hauttypen.


Wichtig ist, ein Peeling regelmäßig, aber nicht übermäßig anzuwenden – etwa 1–2 Mal pro Woche. Danach sollte die Haut immer mit einer feuchtigkeitsspendenden Pflege beruhigt werden. So kann die Hautbarriere gestärkt und erneuten Verstopfungen vorgebeugt werden.

Unser Tipp bei Reibeisenhaut

Was hilft noch gegen Reibeisenhaut?

Da Reibeisenhaut eine harmlose Hautveränderung ist, besteht im Regelfall kein Grund für einen Arztbesuch. Wenn jedoch starker Juckreiz, auffällige Rötungen oder andere Hautirritationen auftreten, kann es sinnvoll sein, einen Hautarzt aufzusuchen. Dort stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung – von speziellen Cremes und Salben bis hin zu Lasertherapien in besonders harten Fällen.

Für die Behandlung zu Hause haben sich folgende Maßnahmen bewährt:


  • Sanfte Reinigung und Pflege: Verwenden Sie pH-neutrale und milde Produkte, um die Hautbarriere zu stärken. Statt aggressiver Duschgele oder Seifen sind hydrophile Körperöle eine gute Alternative. Generell gilt: Weniger ist mehr – reinigen Sie die Haut sparsam.

  • Lauwarmes statt heißes Wasser: Heißes Wasser trocknet die Haut aus und kann die Beschwerden verstärken. Besser sind kurze Duschen mit angenehm warmem Wasser.

  • Feuchtigkeitspflege: Cremes mit beruhigenden Inhaltsstoffen versorgen die Haut mit Feuchtigkeit, lindern Juckreiz und stabilisieren die Hautbarriere. Besonders wirksam sind Lotionen mit Hefe und Urea, die am besten direkt nach dem Duschen aufgetragen und über Nacht einwirken gelassen werden.

  • Entfernung von Verhornungen: Mit einem weichen Waschlappen oder Peeling-Handschuh lassen sich abgestorbene Hautschüppchen lösen. Wichtig ist, sanft vorzugehen.

  • Schonendes Abtrocknen: Nach dem Duschen die Haut nur vorsichtig abtupfen, nicht kräftig reiben. So vermeiden Sie zusätzliche Reizungen.

  • Kratzen vermeiden: Auch wenn die Haut juckt – Kratzen führt leicht zu Entzündungen und verschlechtert das Hautbild.

  • Sauna und Dampfbäder: Die Wärme öffnet die Poren und macht die Haut weicher, sodass abgestorbene Hautschichten leichter entfernt werden können. Regelmäßige Saunagänge verbessern zudem die Durchblutung der Haut.

  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen, Mineralstoffen und ausreichend Flüssigkeit unterstützt die Haut von innen. Manche Betroffene berichten von Verbesserungen, wenn sie mögliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten – etwa Gluten – berücksichtigen. Wer seine Ernährung dauerhaft umstellt, sollte dies idealerweise ärztlich begleiten lassen.

Fazit

Erdbeerhaut am Arm, sowie Reibeisenhaut sind in der Regel harmlos, können aber das Selbstbewusstsein deutlich beeinflussen. Ein sanftes Peeling ist ein effektives Mittel, um abgestorbene Hautzellen zu entfernen und verstopfte Poren zu öffnen. Wichtig ist, die Haut dabei nicht zu reizen und die Anwendung mit einer pflegenden Feuchtigkeitspflege zu kombinieren. Unterstützend wirken auch eine gesunde Ernährung, ausreichend Flüssigkeit und gegebenenfalls Saunagänge, die die Haut aufweichen. Mit der richtigen Pflege lässt sich das Hautbild sichtbar glätten und die unschönen Pickelchen langfristig reduzieren.


QUELLEN

  • Maghfour J, Ly S, Haidari W, Taylor SL, Feldman SR. Treatment of keratosis pilaris and its variants: a systematic review. J Dermatolog Treat. 2022 May;33(3):1231-1242. doi: 10.1080/09546634.2020.1818678. Epub 2020 Sep 14. PMID: 32886029.
Natalja Felsing Autorin

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.