Schuppige Haut: Steckt eine Pilz-Infektion dahinter?
Redaktion, 04.november 2024
Schuppen kommen nicht nur auf der Kopfhaut vor.
FORSCHUNG
Trockene Haut behandeln: Dieses Hausmittel hilft
Mit Pickeln an den Oberarmen - der sogenannte Reibeisenhaut - plagen sich viele Menschen herum. Oft helfen teure Mittel aus der Apotheke nicht. Stattdessen kann ein einfaches Hausmittel dafür sorgen, dass die Haut wieder glatt und weich wird.
Was genau sind Schuppen?
Wie entsteht schuppige Haut?
Es sammeln sich vermehrt abgestorbene Zellen auf der Hautoberfläche und auch der Umfang der abfallenden Flocken ist größer? In diesem Fall haben sich Hautschuppen gebildet, die hauptsächlich auf der Kopfhaut auftreten. Doch auch andere Körperstellen auf der Haut können von dem Problem von trockener, schuppiger Haut betroffen sein. Wie es dazu kommt, kann verschiedene Ursachen haben:
Trockene Haut
Auch Xerosis stellt trockene Haut einen Hauttypen dar, von dem viele Menschen betroffen sind. Dieser ist genetisch bedingt und lässt sich nur schwer beeinflussen. Besonders kaltes oder trockenes Klima entzieht der Haut zusätzlich Feuchtigkeit und sorgt für die vermehrte Bildung von Hautschuppen. Ausschließlich heißes Wasser zum Duschen und Händewaschen zu verwenden, ist ein weiterer Fehler, der häufig im Zusammenhang mit trockener Haut begangen wird.
Ungeeignete Hautpflegeprodukte
Viele Produkte, die die Schutzbarriere der Haut eigentlich unterstützen und sie mit Feuchtigkeit versorgen sollten, verwenden kontraproduktive Inhaltsstoffe. Dazu gehören unter anderem Alkohol, Duftstoffe oder aggressive Reinigungsmittel. Diese Stoffe schaden dem Hautzustand eher und sorgen für Trockenheit. Als schonende Pflege eignen sich Kosmetika, die auf natürlichen Inhaltsstoffen beruhen.
Hormonelle Schwankungen
Die Pubertät, Schwangerschaften oder auch die Wechseljahre bedeuten allesamt Veränderungen für den Körper. Dabei kommen vor allem die Hormone aus dem Gleichgewicht, was für diverse Veränderungen im Hautbild führen kann. Schuppige und trockene Haut ist nur eine von vielen Hautveränderungen, die in solchen Phasen auftreten können.
Medikamente
Um andere akute Erkrankungen zu behandeln, sind teilweise Medikamente nötig, die trockene oder schuppige Haut als Nebenwirkung verursachen können. Das ist beispielsweise bei Diuretika, Akne-Behandlungen oder Krebstherapie der Fall. Sobald man die Medikamente absetzt, hören in der Regel auch die Nebenwirkungen wieder auf.
Krankheiten
Trockene Haut und Schuppenbildung als Symptome - Das trifft auf viele Hautkrankheiten zu. Beispiele hierfür sind Schuppenflechte, Ekzeme unterschiedlicher Arten oder auch Hautpilze. Je nachdem, wo und in welchem Ausmaß die Symptome auftreten, kann man erkennen, um was genau es sich handelt.
Schuppige Haut oder Pilz-Infektion - Woran erkennt man den Unterschied?
Viele tun sich schwer mit einer Selbstdiagnose, möchten aber dennoch den Gang zum Arzt vermeiden. Die Symptome wie Schuppenbildung, Juckreiz oder einfach trockene Haut sind bei beiden Hautproblemen sehr ähnlich. An ein paar Anzeichen und Merkmalen kann man sich jedoch orientieren, um einen Unterschied festzustellen.
Trockene Haut erkennen
Trockene Haut wird häufig durch äußere Umwelteinflüsse beeinflusst. Dazu zählen kaltes Wetter, trockene Luft oder häufiges Waschen. Die äußere Hautschicht erscheint oft matt und rau. Die Schuppen an sich sind meist sehr klein und weiß oder gräulich gefärbt. Es besteht häufig ein gewisses Spannungsgefühl und die betroffenen Hautstellen fangen an zu jucken. Zu einer auffälligen Rötung oder einer Entzündung kommt es jedoch selten.
Hautpilz erkennen
Bei einer Pilzinfektion sind häufig Hefepilze wie Malassezia oder Dermatophyten die Auslöser. Diese vermehren sich vorrangig an Stellen, die warm und feucht sind. Die Kopfhaut oder Hautfalten am Körper stellen günstige Areale für eine Ausbreitung des Pilzes dar. Bei einer Infektion weist die Haut oft rote, schuppige Flecken auf, die ringförmig auf der Haut erscheinen. Teilweise sind diese Flecken zusätzlich von einem abgrenzenden Rand umgeben. Begleitend zu diesem Erscheinungsbild zeichnet sich eine Pilzinfektion meist durch einen starken Juckreiz oder einen brennenden Schmerz aus. Auch Hautrisse oder kleine Bläschen sind keine Seltenheit.
Worauf man zusätzlich achten sollte: Während sich trockene, schuppige Haut im Normalfall durch feuchtigkeitsspendende Cremes oder sanfte Pflegeprodukte verbessert, bleibt eine Pilzinfektion meist bestehen oder verschlimmert sich sogar bei einer solchen Anwendung. Diese bleiben hartnäckig, bis eine angemessene Behandlung erfolgt. Daher sollte man bei Unsicherheit immer lieber einen Arzt aufsuchen, der die genauen Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten bestimmen kann.
Schuppige Haut im Gesicht - Was bedeutet das?
Schuppige Haut im Gesicht fühlt sich nicht nur unangenehm aus, sondern ist auch nicht schön anzusehen. Viele schämen sich dafür und fragen sich, wo die trockene Haut herkommt. Sie ist ein Zeichen dafür, dass der Schutz unserer Hautbarriere nicht ausreichend funktioniert. Die häufigste Ursache ist Feuchtigkeitsmangel. Besonders im Winter, wenn kalte Luft draußen und Heizungsluft drinnen die Haut austrocknen, neigen viele dazu, trockene und schuppige Stellen im Gesicht zu bekommen.
Aber auch falsche Pflegeprodukte können die Haut reizen. Inhaltsstoffe wie Alkohol oder künstliche Duftstoffe entziehen der Haut oft zusätzlich Feuchtigkeit. Und wenn dann noch ein Nährstoffmangel, wie etwa ein Mangel an Vitamin E oder gesunden Fettsäuren, hinzukommt, verliert die Haut weiter an Spannkraft und Feuchtigkeit.
Manchmal sind auch Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Psoriasis (Schuppenflechte) oder seborrhoisches Ekzem im Spiel, die Schuppenbildung im Gesicht auslösen können. Stress und hormonelle Schwankungen haben ebenfalls einen Einfluss und schwächen die natürliche Hautbarriere, wodurch sie sich rau und trocken anfühlt.
Wenn die Haut im Gesicht trotz Pflege und Feuchtigkeitspflege hartnäckig schuppig bleibt oder juckt, ist eine ärztliche Abklärung hilfreich, um gezielt herauszufinden, was der Haut wirklich fehlt.
Wie wird man schuppige Haut wieder los?
Hat man die Erkenntnis erlangt, dass es sich bei der Hautstörung lediglich um trockene Haut handelt und nicht um einen Pilz, gibt es zahlreiche Ansätze, das Problem wieder in den Griff zu bekommen.
Sanfte Pflege
Es ist essentiell, seine Haut nicht weiter zu stressen, sondern sie mit Feuchtigkeit zu versorgen. Das kann in Form von feuchtigkeitsspendenden Salben passieren, die keine reizenden Stoffe verwenden. Trockene Stellen am Körper, wie beispielsweise an Armen oder Beinen weisen oft darauf hin, dass man von Reibeisenhaut betroffen ist. In diesem Fall lässt sich die Hefesalbe zur Pflege empfehlen.
Peelings
Ein sanftes Peeling kann Wunder wirken, wenn es darum geht, abgestorbene Hautzellen zu entfernen und die Hautstruktur zu verfeinern. Hierbei sind chemische Peelings mit Alpha-Hydroxysäuren (AHAs) oder Beta-Hydroxysäuren (BHAs) besonders empfehlenswert. Diese Inhaltsstoffe helfen, die oberste Hautschicht sanft abzutragen, ohne die Haut zusätzlich zu reizen. Man sollte darauf achten, ein mildes Peeling zu wählen, das speziell für empfindliche Haut geeignet ist, um optimale Ergebnisse zu erzielen und Irritationen zu vermeiden.
Hausmittel
Nicht immer muss es eine teure Creme oder ein aufwändiges Peeling sein. Auch Hausmittel, die man zuhause finden kann, eignen sich häufig zur Linderung von trockener Haut. Kühle Kompressen bieten beispielsweise eine sofortige Linderung. Tauche ein sauberes Tuch in kaltes Wasser, wringe es aus und lege es auf die betroffenen Stellen, um Juckreiz und Rötungen zu reduzieren. Alternativ sind Öl-Bäder mit pflanzlichen Ölen wie Oliven- oder Kokosöl eine hervorragende Möglichkeit, die Haut intensiv zu befeuchten. Nach dem Abtrocknen eine Feuchtigkeitscreme aufzutragen, verstärkt die Wirkung. Abgesehen davon ist auch Aloe Vera ein ausgezeichnetes Mittel bei Hautirritationen. Das kühlende Gel aus den Blättern kann beruhigend wirken. Auf diese Weise kann der Haut angenehm und schnell geholfen werden, zu regenerieren.
7 Tipps, wie man sich vor schuppiger Haut schützt
Wer nicht unter schuppiger Haut leidet und es auch in Zukunft dabei belassen möchte, sollte seine Hautbarriere aktiv unterstützen. Dabei reicht es schon aus, auf einige kleine Dinge im Alltag zu achten. Hier gibt es ein paar Tipps, die man einfach anwenden kann:
- Regelmäßige sanfte Hautpflege
- Reizstoffe vermeiden (sowohl in Kosmetik als auch in Kleidung)
- Lauwarmes Duschen statt heißes Duschen
- Sonnenschutz verwenden
- Ausgewogene Ernährung
- Stress reduzieren
- Regelmäßige Hautuntersuchungen
Fazit
Schuppige Haut möchte wohl niemand haben - weder am Kopf noch an anderen Stellen des Körpers. Sollte einem eine vermehrte Schuppenbildung am eigenen Körper auffallen, ist es wichtig zunächst die Ursachen zu klären. Kann man eine Pilzinfektion ausschließen, gibt es unkomplizierte Maßnahmen den Schuppen entgegenzuwirken. Die Behandlung einer Pilzinfektion sollte in Zusammenarbeit mit einem begleitenden Arzt erfolgen. Dieser kann zur Sicherheit schon zur Diagnose herangezogen werden. Regelmäßige Feuchtigkeitspflege mit natürlichen Inhaltsstoffen und das Vermeiden von trockenem, kaltem Wetter kann schuppiger Haut bereits vorbeugen und die Hautbarriere ausreichend unterstützen.
Haben Sie weitere Tipps zu schuppiger Haut? Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!
QUELLEN
- M. Augustin, D. Wilsmann-Theis, A. Körber, M. Kerscher, G. Itschert, M. Dippel und P. Staubach. Positionspapier: Diagnostik und Therapie der Xerosis cutis. PMID: 29989340, 16. Juli 2018
- Pennycook, K. B., & McCready, T. A. (2019): Keratosis Pilaris. In StatPearls. StatPearls Publishing.
Lina Mattern