Symptome für Sonnenallergie: Verwechslung mit Reibeisenhaut? 

Redaktion, 01. Juli 2025

symptome für sonnenallergie

Rote, juckende Hautflecken können verschiedene Ursachen haben.

Nach einem Sonnenbad fallen plötzlich lauter rote Flecken auf der Haut auf, die auch noch jucken? Bei einer solchen Hautreaktion handelt es sich voraussichtlich um eine sogenannte Sonnenallergie. Diese wird aber oft mit anderen Hautveränderungen wie beispielsweise Hitzepickeln oder Reibeisenhaut verwechselt. Woran man erkennt, ob es sich wirklich um eine Sonnenallergie handelt und wie man dann vorzugehen hat, wird im folgenden Artikel erklärt. 
Reibeisenhaut behandeln Hausmittel

FORSCHUNG

Reibeisenhaut behandeln: Dieses Hausmittel hilft

Mit Pickeln an den Oberarmen - der sogenannte Reibeisenhaut - plagen sich viele Menschen herum. Oft helfen teure Mittel aus der Apotheke nicht. Stattdessen kann ein einfaches Hausmittel dafür sorgen, dass die Haut wieder glatt und weich wird.

Was ist eine Sonnenallergie?

Sobald im Frühling die ersten Sonnenstrahlen wärmen, beginnt für viele die schönste Zeit des Jahres. Doch nicht jeder kann das Sonnenlicht unbeschwert genießen. Wenn Juckreiz, kleine Pusteln oder gerötete Haut direkt nach dem Sonnenbad auftreten, klingt das stark nach einer Sonnenallergie. Aber was steckt wirklich hinter diesem Begriff?


Die sogenannte Sonnenallergie ist keine klassische Allergie, wie etwa Heuschnupfen oder eine Nussunverträglichkeit. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Überempfindlichkeitsreaktion der Haut auf UV-Strahlung, vor allem auf die UV-A-Strahlung. Der medizinische Fachausdruck dafür lautet polymorphe Lichtdermatose (PLD). Diese Form tritt besonders häufig auf und betrifft vor allem jüngere Frauen mit heller Haut. Anders als bei einem Sonnenbrand tritt die Reaktion nicht unmittelbar auf, sondern mit einer gewissen Verzögerung – manchmal erst Stunden nach dem Sonnenkontakt.


Neben der PLD gibt es jedoch noch andere Erscheinungsformen, die unter dem Begriff Sonnenallergie zusammengefasst werden. Dazu gehören insbesondere die photoallergischeund diephototoxische Reaktion. Beide treten seltener auf, sind aber häufig schwerer zu erkennen.

Photoallergische Reaktion

Bei einer photoallergischen Reaktion reagiert das Immunsystem auf bestimmte Stoffe, die sich durch UV-Licht verändern – zum Beispiel Inhaltsstoffe in Sonnencremes, Parfums oder Medikamenten. Das Immunsystem stuft die veränderten Substanzen als fremd ein und löst eine allergische Reaktion aus, die sich in Form von juckenden Ekzemen, Rötungen oder Bläschen äußert – oft auch an Stellen, die gar nicht direkt der Sonne ausgesetzt waren.

Phototoxische Reaktion 

Eine phototoxische Reaktion dagegen verläuft nicht immunologisch, sondern beruht auf einer chemisch bedingten Schädigung der Haut. Hier wirken bestimmte Substanzen (manche Medikamente, Pflanzenstoffe oder Kosmetikinhaltsstoffe) in Kombination mit UV-Strahlung wie ein Verstärker. Die Haut reagiert dann mit einer besonders intensiven Form von Sonnenbrand: gerötet, brennend, zum Teil mit Blasenbildung und das schon kurze Zeit nach dem Sonnenkontakt.

Unser Tipp bei Reibeisenhaut

Welche Symptome äußern sich bei einer Sonnenallergie?

Die Beschwerden einer Sonnenallergie sind oft unangenehm, aber leicht mit anderen Hautproblemen zu verwechseln. Doch wie erkennt man die Überempfindlichkeit auf die UV-Strahlen der Sonne? Hier zeigen wir die typischen Symptome einer Sonnenallergie im Überblick:

Juckreiz und Brennen

Das häufigste und zugleich erste Anzeichen ist ein starker Juckreiz, der oft von einem brennenden oder stechenden Hautgefühl begleitet wird. Manche Betroffene berichten auch von einem Wärmegefühl, das trotz moderater Sonneneinstrahlung spürbar ist.

Rötungen und kleine Knötchen

Die Haut reagiert meist mit rötlichen Flecken, schuppigen Stellen und kleinen, tastbaren Knötchen. Diese Hautveränderungen treten typischerweise an Stellen auf, die sonst eher bedeckt sind – zum Beispiel am Dekolleté, an den Oberarmen oder auf den Oberschenkeln.

Bläschen oder Pusteln

In manchen Fällen bilden sich zusätzlich kleine Bläschen oder Pusteln, die optisch an einen allergischen Ausschlag erinnern. Die Haut fühlt sich rau an und kann stark spannen oder nässen, vor allem wenn zusätzlich geschwitzt wurde

Verzögerter Beginn

Charakteristisch für eine Sonnenallergie ist der verzögerte Ausbruch der Symptome. Die Hauterscheinungen zeigen sich meist erst mehrere Stunden nach der UV-Exposition – häufig sogar erst am Abend oder am nächsten Tag. Das erschwert die Erkennung, da viele Betroffene die Reaktion zunächst nicht mit der UV-Strahlung in Verbindung bringen. Beim Sonnenbrand hingegen sind die Beschwerden fast sofort spürbar.

Keine oder kaum Reaktion im Gesicht

Auffällig ist: Das Gesicht ist bei einer Sonnenallergie häufig nicht oder nur leicht betroffen, obwohl es mit am stärksten der Sonne ausgesetzt ist. Der Grund liegt in der natürlichen Gewöhnung der Gesichtshaut an UV-Strahlung. Da das Gesicht fast täglich Lichtimpulsen ausgesetzt ist, hat sich die Haut dort besser angepasst und bildet eine stabilere Lichtschutzbarriere. Das senkt die Empfindlichkeit gegenüber UV-bedingten Reaktionen deutlich.

Wie unterscheidet sich Sonnenallergie von anderen Hautveränderungen?

Nicht bei jeder Hautreaktion im Sommer handelt es sich direkt um eine Sonnenallergie. Gerade zur warmen Jahreszeit treten vermehrt Hautveränderungen auf, die ähnlich aussehen, sich aber deutlich unterscheiden, was Auslöser, Verlauf und Behandlung angeht. Die Herausforderung: Viele dieser Hauterscheinungen treten ebenfalls nach Wärme, UV-Strahlung oder Schweißbildung auf und sehen auf den ersten Blick ähnlich aus wie eine allergische Reaktion. Um die Beschwerden richtig einzuordnen, lohnt sich ein genauer Blick auf die häufigsten Verwechslungen.

Reibeisenhaut (Keratosis pilaris)

Die sogenannte Reibeisenhaut ist eine gutartige Verhornungsstörung, bei der sich an den Ausgängen der Haarfollikel überschüssige Hornzellen ansammeln. Diese verstopfen die Poren, wodurch kleine, raue Knötchen entstehen. Meist sind davon Oberarme, Oberschenkel, Gesäß oder Wangen betroffen. Die Haut fühlt sich rau an, fast wie Schmirgelpapier. Sie ist aber in der Regel nicht entzündet, schmerzt nicht und juckt auch nicht.

Die Reibeisenhaut wird nicht durch Sonne verursacht und verschlechtert sich auch nicht zwangsläufig im Sommer – eher im Gegenteil: Viele Betroffene berichten, dass sich das Hautbild im Sommer zeitweise verbessert.


Typische Merkmale:

  • Trockene, raue Haut mit kleinen, festen Knötchen
  • Keine Bläschen, keine Rötung durch UV-Licht
  • Ganzjährig vorhanden, nicht akut nach Sonneneinstrahlung
  • Kein oder kaum Juckreiz


Unterscheidung zur Sonnenallergie:

  • Trockene, raue Haut mit kleinen, festen Knötchen
  • Keine Bläschen, keine Rötung durch UV-Licht
  • Ganzjährig vorhanden, nicht akut nach Sonneneinstrahlung
  • Kein oder kaum Juckreiz

Hitzepickel (Miliaria)

Hitzepickel entstehen nicht durch UV-Strahlung, sondern durch starke Wärme und Schwitzen, wenn die Schweißkanäle verstopft sind. Dadurch kann der Schweiß nicht richtig abfließen und staut sich unter der Haut. Es bilden sich kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen, die jucken oder brennen können. Hitzepickel treten typischerweise bei hohen Temperaturen, körperlicher Aktivität oder unter luftundurchlässiger Kleidung auf – besonders bei Babys, aber auch bei Erwachsenen.


Typische Merkmale:

  • Kleine, durchsichtige oder rötliche Bläschen
  • Meist an Rücken, Brust, Nacken oder unter der Kleidung
  • Treten zeitnah nach Schwitzen oder Hitze auf
  • Keine Schuppung, keine quaddelartige Struktur


Unterscheidung zur Sonnenallergie:

  • Wird durch Wärme ausgelöst, nicht direkt durch UV-Strahlung
  • Kein zeitverzögerter Ausbruch – Symptome entstehen meist direkt
  • Tritt vorrangig an schwitzenden Stellen auf, nicht typisch im Gesicht

Sonnenbrand

Ein klassischer Sonnenbrand ist eine akute Entzündungsreaktion der Haut auf zu viel UVB-Strahlung. Dabei werden die Zellen geschädigt, was zu sichtbaren Symptomen wie Rötung, Brennen und ggf. Blasenbildung führt. Je nach Hauttyp und Sonnendauer kann das innerhalb weniger Stunden nach der UV-Exposition auftreten.


Typische Merkmale:

  • Deutlich gerötete Haut, oft heiß und berührungsempfindlich
  • Spannungsgefühl, Brennen oder Schmerzen
  • In schweren Fällen: Blasenbildung und späteres Schälen
  • Kein Juckreiz wie bei allergischen Reaktionen


Unterscheidung zur Sonnenallergie:

  • Symptome treten schnell nach der Sonne auf, meist am selben Tag
  • Keine juckenden Pusteln oder Quaddeln
  • Betrifft vor allem sonnenexponierte Hautareale wie Schultern, Gesicht,         Dekolleté

Mallorca-Akne (Acne aestivalis)

Diese Sonderform der Akne entsteht in den ersten Sonnentagen des Jahres – insbesondere dann, wenn fetthaltige Sonnencremes mit UV-A-Strahlung reagieren. Die Folge: verstopfte Talgdrüsen, entzündliche Knötchen und Pusteln. Besonders betroffen sind Menschen mit fettiger oder unreiner Haut. Anders als bei einer klassischen Sonnenallergie stehen hier also Talgproduktion und Pflegeprodukte im Mittelpunkt.


Typische Merkmale:

  • Juckende, gerötete Knötchen oder kleine Pickel
  • Vor allem am Dekolleté, Rücken und an den Schultern
  • Tritt nach Kombination aus Sonne und fettiger Sonnenpflege auf
  • Kann über mehrere Tage anhalten


Unterscheidung zur Sonnenallergie:

  • Keine Bläschen oder Schuppen
  • Keine sofortige Reaktion auf UV-Strahlung allein
  • Oft wiederkehrend bei Verwendung bestimmter Sonnenschutzmittel

Kontaktallergie durch Kosmetik oder Sonnencreme

Bei einer Kontaktallergie reagiert die Haut auf bestimmte Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten, Parfüms oder Sonnencremes – besonders in Kombination mit Sonnenlicht (photoallergische Reaktion). Hier tritt der Ausschlag vor allem an den eingecremten Hautstellen auf und verschlimmert sich bei wiederholtem Kontakt mit dem Allergen.


Typische Merkmale:

  • Stark juckende Rötungen, Schwellungen oder Bläschen
  • Auftreten direkt an Kontaktstellen
  • Verstärkung bei wiederholter Anwendung des Produkts
  • Nässt oder schuppt manchmal


Unterscheidung zur Sonnenallergie:

  • Auslöser ist nicht die Sonne selbst, sondern ein Stoff im Produkt
  • Nur eingecremte Hautareale betroffen
  • Bessert sich sofort nach Absetzen des Produkts

Unser Tipp bei Reibeisenhaut

Was tun bei Sonnenallergie?

Wenn die Haut nach dem Sonnenbad juckt, spannt oder sich mit Pusteln und Rötungen meldet, ist schnelle Hilfe gefragt. Die wichtigste Maßnahme: sofort aus der Sonne gehen und die betroffenen Hautpartien kühlen. Das funktioniert zum Beispiel bestens mit einem feuchten Tuch oder kühlendem Thermalwasserspray.


In der Akutphase helfen auch antihistaminhaltige Cremes oder entzündungshemmende Gels mit Aloe vera, um den Juckreiz zu lindern und die Haut zu beruhigen. Bei starken Beschwerden kann ein Arzt auch kurzfristig ein leichtes Kortisonpräparat empfehlen. Auch wenn es schwer fällt, sollte man sich an den betroffenen Stellen nicht kratzen. Das kann die Haut zusätzlich reizen und Entzündungen begünstigen.

Kann man einer Sonnenallergie vorbeugen?

Es kommt ganz darauf an, welche Art der Sonnenallergie man hat. Daher lässt sich eine Sonnenallergie allgemein zwar nicht vollständig verhindern, aber das Risiko lässt sich mit ein paar gezielten Maßnahmen deutlich senken.


5 Tipps zur Vorbeugung:


Langsam an die Sonne gewöhnen: Statt stundenlangem Sonnenbad lieber mit kurzen Aufenthalten starten. Das gilt vor allem im Sommer aber auch im Frühling.


Hochwertiger Sonnenschutz: Eine Sonnencreme mit hohem UV-A- und UV-B-Schutz (mindestens LSF 30) ist Pflicht – idealerweise ohne Duftstoffe und Konservierungsmittel.


Beta-Carotin zuführen: Der Pflanzenstoff soll die Haut lichtunempfindlicher machen. Reich an Beta-Carotin sind z. B. Karotten, Süßkartoffeln und Aprikosen.


Lichtschutzkleidung tragen: Besonders bei starker Neigung zur Sonnenallergie hilft ein langärmliges Shirt oder UV-Schutzkleidung.


Vorsicht mit Kosmetika und Medikamenten: Einige Substanzen können photoallergisch oder phototoxisch wirken. Bei Unsicherheit lieber Rücksprache mit Arzt oder Apotheker halten.

Welche Hausmittel helfen bei Sonnenallergie?

Bei leichten Symptomen können bereits einfache Hausmittel die Haut beruhigen und den Juckreiz lindern. Aber Vorsicht: Falls die Reaktionen stärker ausgeprägt ausfallen oder offenen Hautstellen entstehen, sollten Hausmittel nur nach Rücksprache mit einer medizinischen Fachperson angewendet werden.


Quarkwickel: Kühlender Quark auf ein Tuch gestrichen, auf die betroffene Stelle gelegt – lindert Hitzegefühl und beruhigt die Haut.


Aloe Vera Gel: Direkt aus dem Blatt oder als reines Gel – wirkt entzündungshemmend und spendet Feuchtigkeit.


Kamillentee-Kompressen: Abgekühlter Kamillentee auf ein Wattepad oder Tuch geträufelt, auf die Haut legen – wirkt beruhigend und leicht antiseptisch.


Schwarzer Tee: Die enthaltenen Gerbstoffe können helfen, gereizte Haut zu regenerieren.

Fazit

Die Symptome einer Sonnenallergie können den Sommer ganz schön vermiesen. Doch wer die Symptome erkennt, frühzeitig reagiert und gezielt vorbeugt, kann die Haut deutlich besser schützen. Besonders bei wiederkehrenden Beschwerden lohnt sich ein genauer Blick: Ist es wirklich eine Sonnenallergie oder doch Reibeisenhaut, Sonnenbrand oder etwas ganz anderes? Im Zweifel lässt man es am besten medizinisch abklären. Dann steht einem beschwerdefreien Sommer nichts mehr im Wege.


QUELLEN

  • G. Balakirski, N. Gäbelein-Wissing, S. C. Hoffmann: [Solar urticaria and polymorphous light eruption], PMID: 38864900 DOI: 10.1007/s00105-024-05368-x;  2024 Juli
  • Frontiersin.org: L. Di Bartolomeo, N. Irrera, G. M. Campo, F. Borgia, A. Motolese, F. Vaccaro, F. Squadrito, D. Altavilla, A. G. Condorelli, A. Motolese, M. Vaccaro: Drug-Induced Photosensitivity: Clinical Types of Phototoxicity and Photoallergy and Pathogenetic Mechanisms
Autor Simon Engelhardt

Simon Engelhardt

Als leidenschaftlicher Sportler setzt sich Simon hauptsächlich mit den Themen Gesundheit, Ernährung und Fitness auseinander. Über die Arbeit und das Privatleben baute er sich eine Expertise zu diesen Themenbereichen auf. In Form von Blogbeiträgen teilt er seine Erfahrungen und sein Wissen, das er über viele Jahre aufgebaut hat. Er ist hauptsächlich für das Schreiben gut recherchierter Blogartikel zuständig, was durch die Erstellung von Content in den sozialen Medien ergänzt wird. Die Beiträge basieren dabei immer auf der aktuellen Forschungslage und werden regelmäßig aktualisiert.