Reibeisenhaut an den Beinen: Das machst du falsch!

Redaktion, 14. august 2024

Reibeisenhaut an den Beinen

Pickeln an den Beinen können eine bestimmt Ursache zugrunde liegen.

Zur warmen Jahreszeit möchten viele Frauen ihre Beine nicht mehr unter langen Hosen verstecken. Doch viele verzichten auch auf das Tragen kurzer Kleidung und nehmen es lieber in Kauf zu schwitzen. Das kann beispielsweise daran liegen, dass man sich in seiner Haut nicht wohlfühlt. Kleine rote Pickel, die vermehrt an Beinen oder Armen auftreten und die Haut rau anfühlen lassen, können der Grund dafür sein. Die Rede ist von der weit verbreiteten Erscheinung der Reibeisenhaut, für die sich viele Menschen schämen. Betroffene fragen sich häufig, was sie falsch machen, dass es bei ihnen zu solch einer störenden Hautveränderung kommt. Diese Frage und wie man am besten bei Reibeisenhaut vorgeht, beantworten wir in folgendem Artikel.
Reibeisenhaut behandeln Hausmittel

FORSCHUNG

Reibeisenhaut behandeln: Dieses Hausmittel hilft

Mit Pickeln an den Oberarmen - der sogenannte Reibeisenhaut - plagen sich viele Menschen herum. Oft helfen teure Mittel aus der Apotheke nicht. Stattdessen kann ein einfaches Hausmittel dafür sorgen, dass die Haut wieder glatt und weich wird.

Was ist Reibeisenhaut?

Keratosis Pilaris ist der medizinische Begriff, der die harmlose Hautstörung beschreibt. Auch wenn es sich um eine Hauterkrankung handelt, hat man in der Regel nicht mit ernstzunehmenden gesundheitlichen Konsequenzen zu rechnen. Optisch störend ist sie jedoch allemal und fühlt sich durch die entstehende raue Hautoberfläche auch nicht gut an.

Die Verhornungsstörung sorgt dafür, dass sich bei den betroffenen Hautstellen vermehrt kleine rote Pusteln bilden. Die Pickelchen an den Armen und Beinen entstehen durch eine Überproduktion von Keratin. Dieses Protein ist der Hauptbestandteil unserer Haut und darüber hinaus auch für ihren Schutz und ihre Festigkeit verantwortlich. Das Gleiche gilt für die Haare und Nägel. Wird zu viel Keratin produziert, blockiert das die Haarfollikel bzw. die Poren, woraus sich die charakteristischen Pickel entwickeln. Die Beine, Arme und auch das Gesicht sind von dieser Hautstörung am häufigsten betroffen. 

Unser Tipp bei Reibeisenhaut

Unser Tipp bei Reibeisenhaut

Was sind die Ursachen für Reibeisenhaut an den Beinen?

Reibeisenhaut ist keine Seltenheit. Schätzungsweise 40% der Weltbevölkerung weisen die kleinen Beulen an den Beinen oder Armen auf. Viele Betroffene suchen die Schuld für das Aufkommen von Reibeisenhaut bei sich und hinterfragen ihre Gewohnheiten. Als chronische Hautveränderung ist Keratosis Pilaris jedoch keineswegs die Folge von falscher Hautpflege. Meistens kann man gar nichts dafür, dass die Beine von Reibeisenhaut betroffen sind. Auf die meisten Faktoren hat man gar keinen Einfluss. Warum Reibeisenhaut überhaupt auftritt ist nicht vollends erforscht, doch auf folgende Ursachen kann man achten, um sich die Entstehung der Pickel am Oberschenkel zu erklären: 

Genetik

Ist die Neigung zur Reibeisenhaut bereits in der Familie auffällig geworden? Es wird vermutet, dass die genetische Veranlagung einen großen Teil dazu beiträgt, wer von Keratosis Pilaris betroffen ist und wer nicht. Die Hautkrankheit tritt gehäuft in Familien auf, weshalb das Risiko bei einem Personen mit familiärem Zusammenhang durchaus höher ist. 

Umwelteinflüsse

Das Erscheinungsbild unserer Haut richtet sich stark nach den äußeren Einflüssen, die sie täglich bewältigen muss. Umweltfaktoren, wie Hitze oder übermäßige Sonneneinstrahlung können die Haut austrocknen lassen und somit die Entstehung von Reibeisenhaut begünstigen. Die aufkommenden Rötungen können durch Schwitzen bei heißem oder feuchtem Wetter zusätzlich verschlimmert werden. 

Trockene Haut

Viele Menschen haben von Natur aus trockene Haut. Sie sind meist anfälliger für Reibeisenhaut, da die natürliche Schutzbarriere der Haut nur optimal funktionieren kann, wenn sie mit genügend Feuchtigkeit versorgt wird. Bei trockener Haut bilden sich häufig auch Hautschuppen, die Haarfollikel zusätzlich verstopfen. Gerade der Winter sorgt durch die trockene Heizungsluft für Hautirritationen in den kalten Monaten.

Hormonelle Veränderungen

Veränderungen im Hormonspiegel lassen sich oft auch äußerlich erkennen. Solche Veränderungen können die Talgproduktion der Haut beeinflussen, was zur Reibeisenhaut führen kann. Wenn zu viel Talg die Haarfollikel verstopft, kann das die Folge einer Schwangerschaft, der Pubertät, Wechseljahre oder auch hormonellen Verhütungsmitteln sein. Diese Umstellungen des Körpers haben allesamt Einfluss auf den Hormonspiegel der Frau.

Reibung und Druck

Ein Faktor, dem man auf jeden Fall entgegenwirken kann, ist zu viel Druck oder Reibung auf der Haut. Dazu zählen zu enge Kleidung oder schwere Rucksäcke, aber auch beispielsweise das lange Sitzen auf harten Stühlen. Das alles kann dazu beitragen, dass die Haut zu sehr strapaziert wird. Die Rötungen und Irritationen, die durch die Reibeisenhaut auftreten, werden dadurch nur noch verschlimmert. Luftig, lockere Kleidung und das Reduzieren von Hautkontakt mit schweren Gegenständen kann zu einer sichtlichen Verbesserung des Problems führen.

Kommt Reibeisenhaut an den Beinen vom falschen Rasieren?

Den meisten Leuten ist der Begriff “Erdbeerhaut” wahrscheinlich bekannt. Häufig wird dieser mit Reibeisenhaut in Verbindung gebracht, obwohl es sich dabei eigentlich um zwei verschiedene Hautprobleme handelt. Erdbeerhaut entsteht hauptsächlich nach dem Rasieren der Beine. Das Erscheinungsbild von roten Pusteln und Pickeln ähnelt dem der Reibeisenhaut aber sehr, weshalb mittlerweile oft beide Begriffe für die Hauterkrankung genutzt werden.


Der unschöne Zustand der Haut nach dem Rasieren kommt daher, dass die Haarfollikel bei der Rasur gereizt werden. Gelangen dann noch Fremdstoffe, beispielsweise durch einen nicht ausreichend gereinigten Rasierer, in die Haarfollikel kommt es zu Entzündungen. Rückstände von Öl und Talg können die Poren verstopfen und schwarz färben, sodass es zum bekannten Erscheinungsbild kommt. Die Beine sind meist das Opfer von Erdbeerhaut, da viele Frauen diesen Bereich regelmäßig rasieren. 


Meistens reicht es schon aus, die Klingen des Rasierers regelmäßig zu wechseln, sollte das der Grund für die Pickel an den Beinen sein. Für das generelle Problem von Reibeisenhaut gibt es allerdings noch ein paar weitere Behandlungsmethoden.

Wie kann man Reibeisenhaut an den Beinen loswerden?

Was auch immer der Grund für Reibeisenhaut sein mag, die Schönheitsmakel an den Beinen möchte man so schnell wie möglich loswerden. Auf welche Weise man vorgehen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Folgende Behandlungsmethoden kommen gängigerweise bei Reibeisenhaut zum Einsatz:

Hautpflege

Die eigene Haut sollte man so gut es geht unterstützen, besonders dann, wenn Keratosis Pilaris für ein unangenehmes Hautbild und -gefühl sorgt. Essentiell ist es dabei, die Haut mit genügend Feuchtigkeit zu versorgen. Viele Hautpflegeprodukte nutzen Wirkstoffe, die überschüssiges Keratin abbauen, die Poren freihalten oder mit peelender Wirkung die Haut glatt werden lassen. Bei den verschiedenen Cremes wird auf die Wirkung von Milchsäure, Hefe-Extrakt oder auch Retinoide gesetzt. Diese Wirkstoffe können für eine ebene Haut ohne lästige Pickel sorgen.

Chemische Peelings

Ein glättende Wirkung haben auch chemische Peelings, indem sie die abgestorbenen Hautzellen abtragen. Alpha-Hydroxysäuren (AHA) oder Beta-Hydroxysäuren (BHA) können das Hautbild deutlich verbessern und der Bildung neuer Beulen vorbeugen. Chemische Peelings gehören daher zu einer beliebten Hautbehandlungsmethode gegen Reibeisenhaut an den Beinen.

Lasertherapie

Es gibt jedoch auch echt hartnäckige Fälle von Reibeisenhaut, die man einfach nicht los bekommt. In diesem Fall kann die Methode einer Laserbehandlung in Frage kommen, die eine dauerhafte Lösung für das Hautproblem darstellt. Kleine Lichtimpulse schießen Löcher in die Hornschicht und sorgen so, dass die Verstopfungen aufgelöst werden. Die Bakterien, die für die Entzündung in den Haarfollikeln sorgen, können abfließen und das Hautbild normalisiert sich wieder. Diese Methode ist jedoch nicht gerade günstig und verlangt möglicherweise mehr als nur eine Sitzung.

Gesund leben

Im Allgemeinen sollte man einfach darauf achten, den Körper mit einem gesunden Lebensstil so gut wie möglich zu unterstützen. Die Haut wird es einem danken, wenn man sie vor übermäßiger Sonneneinstrahlung schützt und mit genügend Wasser versorgt. Sonnencreme verwenden, 2-3 Liter Wasser am Tag trinken und so gut es geht auf Alkohol und Zigaretten verzichten. Die Gewohnheiten können das Auftreten von Reibeisenhaut mindern bzw. vorbeugen.

Verschwindet Reibeisenhaut von alleine wieder?

Das Problem mit kleinen Pickel an den Oberschenkeln oder Oberarmen kann man häufig bei Kindern beobachten. Sogar mehr als die Hälfte der Menschen unter 18 Jahren leiden an der Hautstörung, die sich in der Pubertät meist noch weiter ausprägt. Die Ausprägungen können sich bei manchen Leuten zwar im Laufe des Lebens wieder legen, doch meist ist das nicht der Fall. Die meisten Betroffenen von Reibeisenhaut haben ihr Leben lang mit der Verhornungsstörung zu kämpfen. Doch damit sind sie nicht allein. Ein Großteil der erwachsenen Bevölkerung hat die Reibeisenhaut an Armen oder Beinen. Von allein verschwindet sie daher nur in den seltensten Fällen, doch es gibt genug Möglichkeiten, um dagegen vorzugehen.

Fazit

Wer im Erwachsenenalter an Reibeisenhaut leidet, der ist das wahrscheinlich schon sein ganzes Leben lang gewohnt. Das liegt nicht daran, dass man sich nicht ausreichend pflegt, sondern hat einfach viel mit der genetischen Veranlagung zu tun. Hautpflegemittel, chemische Peelings und Lasertherapie bieten Möglichkeiten zur Behandlung, sollte das regelmäßige Wechseln der Rasierklingen nicht reichen. Schämen muss man sich für die unebenen Beine auf jeden Fall nicht, denn das Problem ist vollkommen natürlich und betrifft beinahe jeden zweiten Menschen.


Haben Sie weitere Tipps Reibeisenhaut an den Beinen? Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!


QUELLEN

  • T. Kootiratrakarn, K. Kampirapap C. Chunhasewee (2015): Epidermal permeability barrier in the treatment of keratosis pilaris: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25802513/
  • Pennycook, K. B., & McCready, T. A. (2019): Keratosis Pilaris. In StatPearls. StatPearls Publishing.
Natalja Felsing Autorin

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.