Was hilft gegen Pickelchen am Oberarm?

Redaktion, 22. JUlI 2024

Pickelchen am Oberarm

Pickel an den Oberarmen stören sowohl optisch als auch durch ihren Juckreiz.

Kleine Pickel sind nicht nur im Gesicht zu finden, sondern kommen auch vermehrt an den Armen und Beinen vor. Dieses Hautproblem wird im Volksmund Reibeisenhaut genannt und beschäftigt viele Menschen. Besonders häufig sind die Oberarme betroffen, die sich mit der hartnäckigen Hautveränderung unangenehm rau anfühlen und auch das Selbstbewusstsein der jeweiligen Person beeinträchtigen können. Aus diesen Gründen gehen viele gegen die Pickel am Oberarm vor, indem sie verschiedene Produkte zur Behandlung benutzen. Welches Mittel wirkt am besten und wie kommt es überhaupt zur Reibeisenhaut? In diesem Artikel klären wir auf, wie man seine Haut am besten vor Pickelchen schützt.
Reibeisenhaut behandeln Hausmittel

FORSCHUNG

Reibeisenhaut behandeln: Dieses Hausmittel hilft

Mit Pickeln an den Oberarmen - der sogenannte Reibeisenhaut - plagen sich viele Menschen herum. Oft helfen teure Mittel aus der Apotheke nicht. Stattdessen kann ein einfaches Hausmittel dafür sorgen, dass die Haut wieder glatt und weich wird.

Wie entstehen Pickelchen an den Oberarmen?

Bei Pickelchen an den Oberarmen handelt es sich um eine Verhornungsstörung, die in der Medizin unter Keratosis pilaris bekannt ist. Dabei kommt es zu kleinen roten Pusteln auf der Haut, die an den Armen, Beinen am Po oder auch im Gesicht auftreten können. Verantwortlich für dieses Hautbild ist das Protein Keratin, das einen Hauptbestandteil von Haut, Haaren und Nägeln darstellt. Es ist für ihre Festigkeit und ihren Schutz zuständig und wird im Falle einer Verhornungsstörung übermäßig viel produziert. Dadurch werden die Haarfollikel verstopft und es bilden sich die charakteristischen Pickelchen an den Oberarmen. 

Die Ursachen, wieso es zu so einem Überschuss an Keratin kommt, sind noch nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch einige Faktoren, die Pickel an den Oberarmen begünstigen können.

Unser Tipp bei Reibeisenhaut

Unser Tipp bei Reibeisenhaut

Welche Ursachen haben Pickelchen am Oberarm?

Auch wenn es nicht ganz klar ist, wie es zu den Pickeln am Oberarm kommt, gibt es doch einige Faktoren, die Reibeisenhaut begünstigen. Folgende Bedingungen können die Haut uneben und rau erscheinen lassen:

Genetische Veranlagung

Da sich Forscher bei der Suche nach den Ursachen für Reibeisenhaut schwer tun, wird stark davon ausgegangen, dass es einen genetischen Zusammenhang gibt. Ist ein Elternteil oder beide von Keratosis pilaris betroffen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch die Kinder und den kleinen Beulen auf der Haut leiden. Studien haben gezeigt, dass es bei der Verhornungsstörung zu familiären Häufungen kommt. Somit spielt die Genetik eine große Rolle bei der Anfälligkeit für kleine Pickel am Arm.

Trockene Haut

Hat man generell trockene Haut, neigt diese dazu, anfällig für kleine Pickelchen zu sein. Kaltes oder trockenes Klima begünstigt die Entstehung von trockener Haut, weshalb gerade die Wintermonate mit niedriger Luftfeuchtigkeit das Hautbild verschlechtern. Ohne ausreichend Feuchtigkeit ist die natürliche Schutzbarriere der Haut geschwächt. Die trockene Haut wird spröde, sodass Hautschuppen das Verstopfen der Haarfollikel begünstigen können.

Hormonelle Veränderungen

Kommt der Hormonhaushalt durcheinander, kann das bestimmte Mechanismen im ganzen Körper verändern. Auch Veränderungen auf der Haut sind davon nicht ausgeschlossen. Die Pubertät, hormonelle Verhütungsmittel, eine Schwangerschaft oder die Wechseljahre können Keratosis pilaris verursachen. Die Schwankungen im Hormonhaushalt können die Talgproduktion fördern, was die Poren verstopfen lässt.

Reibung und Irritation

Häufig verursacht zu enge Kleidung Reibung und Druck auf der Haut, was die Symptome der Reibeisenhaut verschlimmern kann. Hautirritationen, wie kleine Pickel, können auch Juckreiz verursachen. Das folgliche Kratzen an den betroffenen Stellen strapaziert die Haut zusätzlich und begünstigt unschöne Hautunreinheiten. Keratinansammlungen können durch die gereizten Haarfollikel einfacher entstehen.

Umwelteinflüsse

Umweltfaktoren sind maßgeblich für das Erscheinungsbild unserer Haut verantwortlich. Hitze und Trockenheit können in Kombination mit übermäßiger Sonneneinstrahlung die Haut stark austrocknen lassen und somit die Entstehung von Pickelchen am Oberarm begünstigen. Auch das Duschen mit heißem Wasser sorgt im Anschluss dafür, dass die Haut austrocknet, auch wenn man meint, das Wasser würde sie mit Feuchtigkeit versorgen. Vermehrtes Schwitzen an heißen Tagen mit hoher Luftfeuchtigkeit kann die Rötungen zusätzlich verschlimmern.

Wie wird man die Pickelchen am Oberarm los?

Die rauen Unebenheiten auf der Haut lösen bei vielen Betroffenen ein beschämendes Gefühl aus. Aus diesem Grund wollen viele gegen die Pickel am Oberarm vorgehen. Bei dem lästigen, aber zugleich harmlosen Problem wird selten ein Hautarzt aufgesucht. Viel häufiger wird zu Körpersalben oder Lotionen gegriffen, um die Hautveränderung in den Griff zu bekommen. Folgende Möglichkeiten gibt es, die Haut von störenden Pickeln zu befreien.

Feuchtigkeitspflege

Um Pickelchen auf den Oberarmen oder auch andere Hautprobleme unter Kontrolle zu bekommen, ist es wichtig, die Haut immer mit genügend Feuchtigkeit zu versorgen. Am besten geht das mit einer regelmäßigen Pflegeroutine, bei der feuchtigkeitsspendende Cremes zum Einsatz kommen. Mittlerweile gibt es auch Pflegecremes wie beispielsweise die Hefesalbe, die speziell für den Einsatz bei Reibeisenhaut entwickelt wurde. Der verwendete Wirkstoff aus Hefe-Extrakt kann Verhornungen in den Haarfollikeln auflösen und gleichzeitig die Schutzbarriere der Haut stärken.

Peeling

Durch regelmäßige Peelings kann das Erscheinungsbild der Haut sanfter und ebenmäßiger wirken. Das Abtragen abgestorbener Hautzellen hat einen glättenden Effekt auf die Haut. Man unterscheidet bei Peelings zwischen zwei Methoden: Den mechanischen und den chemischen Peelings.


Beim mechanischen Peeling verwendet man einen Waschlappen oder eine Peeling-Bürste, um mit Hilfe von milden Peeling Produkten die Verhornungen und Unebenheiten auf der Haut aufzulösen. Die Peelings basieren meist auf natürlichen Inhaltsstoffen und sind pH-neutral. Somit werden Irritationen und die Hautbarriere weitestgehend geschützt.


Die chemischen Peelings sind ebenfalls einfach zu Hause anwendbar. Bei trockener, alternder Haut empfiehlt sich ein Peeling auf Basis des AHA-Wirkstoffs, der bereits abgestorbene Hautzellen entfernt und so die Haut glättet. BHA-Peelings werden häufig bei Akne oder fettiger Haut angewendet, da sie ebenfalls einen porenreinigenden Effekt besitzen, der den vorhandenen Talg beseitigt.


Medizinische Cremes

Nicht alle Cremes oder Salben kann man einfach im Internet bestellen oder in der Drogerie finden. Es gibt auch verschreibungspflichtige Cremes, die bei hartnäckiger Keratosis pilaris wirksam sein können. Dabei können Retinoide mit ihrem vorhandenen Vitamin A helfen, die Verhornungen zu reduzieren, indem sie die Zellerneuerung beschleunigen. Hierbei kann es jedoch zu unerwünschten Hautirritationen kommen. Sollte die Haut am Oberarm bereits entzündet sein, können kortisonhaltige Cremes helfen, die Entzündungen in den Griff zu bekommen. 

Lasertherapie

Sollte man die Pickelchen am Oberarm einfach nicht loswerden können, bietet eine Lasertherapie eine weitere Möglichkeit gegen die Unreinheiten vorzugehen. Die Methode mag etwas drastisch klingen, kann aber zu sichtbaren Erfolgen führen. Die effektivste Methode, um Rötungen und Pickel am Arm abschwellen zu lassen, stellt wohl der Fraxel-Laser dar. Dabei sorgen Lichtimpulse für mikroskopisch kleine Löcher in der Hornschicht der Haut. Als Folge können die verstopften Poren beseitigt werden und das Hautbild normalisiert sich im besten Fall wieder.

5 Tipps wie man Pickelchen am Oberarm am besten vorbeugt

Ist man nicht bereits seit dem Kindesalter von Pickelchen an Armen oder Beinen betroffen, gibt es Tipps und Tricks, wie man sich bestmöglich davor schützen kann. Wer das Risiko plötzlich Pickel am Oberarm zu bekommen möglichst gering halten will, sollte folgende Tipps anwenden: 



  • Pflegeroutine: Der Schlüssel zu einer gesunden und glatten Haut ist eine ausgiebige Pflegeroutine, die das Verwenden von Körpersalben und Peelings miteinschließt. Die Kombination aus feuchtigkeitsspendenden Cremes, die unterstützend für die Hautgesundheit wirken und regelmäßigen Peelings, die abgestorbene Hautzellen entfernen und die Poren frei halten, dient maßgeblich einem pickelfreien und glatten Hautbild.

  • Sanfte Reinigung: Milde Reinigungen ohne Duftstoffe oder Alkohol helfen dabei, dass die Haut nicht austrocknet und Irritationen entstehen. Dafür sollte man pH-neutrale und seifenfreie Reinigungsmittel verwenden. Beim Duschen kann zu heißes Wasser dafür sorgen, dass die Haut zusätzlich austrocknet. Es ist schonender für den Körper, wenn die Temperatur richtig eingestellt wird und nur lauwarmes Wasser für das Duschen oder Baden benutzt wird. Anschließend tupft man die Haut vorsichtig mit dem Handtuch trocken, anstatt zu reiben.

  • Lockere Kleidung: Reibung auf der Haut, die durch zu enge Kleidung entstehen kann, ist als Faktor für unreine Haut mit kleinen Beulen nicht zu unterschätzen. Die mechanische Reizung kann Reibeisenhaut begünstigen oder noch weiter verschlimmern. Ratsam ist es, lockere Kleidung aus atmungsaktiven Stoffen zu tragen, um die Reibung zu minimieren. Baumwolle eignet sich hervorragend als schonender Stoff für luftige Kleidung.

  • Schutz vor äußeren Einflüssen: Umweltfaktoren wie Wind, Wetter und Temperatur können wir nicht beeinflussen. Daher ist es umso wichtiger, die Haut auf die jeweiligen Bedingungen richtig vorzubereiten. Verschiedene Witterungsverhältnisse können die Haut stressen und auch die Sonne beansprucht die Haut stark. Bei starkem Sonnenschein sollte daher auf ausreichend Sonnenschutz geachtet werden, um die natürliche Schutzbarriere der Haut bestmöglich zu unterstützen.

  • Gesunde Ernährung und Hydration: Genauso wichtig wie die äußere Feuchtigkeitszufuhr ist auch die Hydratisierung der Haut von innen für ihr Erscheinungsbild verantwortlich. Eine tägliche Wasserzufuhr von mindestens 2 -3 Litern kann trockene Haut vorbeugen und der Entstehung von Pickeln und Verhornungen vorbeugen. Zusätzlich hilft eine vitaminreiche Ernährung mit vielen Antioxidantien und der Verzicht auf übermäßig Alkohol und Nikotin zu einer besseren Hautgesundheit. Rauchen fördert den oxidativen Stress auf der Haut, während der Konsum von Alkohol die Haut austrocknen lässt. 

Sind Pickelchen am Oberarm nur ein Problem bei Kindern?

Gerade in der frühen Kindheit tauchen häufig Pickelchen an der Seite der Oberarme auf. Mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen leiden unter Reibeisenhaut, wobei Mädchen häufiger betroffen sind als Jungen. Die ungefährliche Hauterkrankung kann sich im Laufe der Pubertät noch weiter ausprägen und sorgt gerade bei Mädchen häufig für ein geschwächtes Selbstbewusstsein.


Wer allerdings denkt, dass das Aufkommen von Pickel am Oberarm nur ein Problem von Kindern und Jugendlichen ist, der irrt sich. Bei vielen Menschen legen sich die charakteristischen, kleinen Unebenheiten zwar im Laufe der Zeit, doch immer noch etwa 40% der Erwachsenen haben mit Reibeisenhaut zu kämpfen. Dabei spielen Faktoren, wie die genetische Veranlagung, Hauttyp und Umweltfaktoren eine entscheidende Rolle. 


Die betroffenen Hautstellen sind bei Kindern oft noch weicher und nicht so stark verhärtet. Erwachsene hingegen klagen eher über eine raue Hautstruktur mit stärkeren Verhornungen. Die Behandlung und Pflege der Verhornungsstörung fällt jedoch in allen Altersabschnitten ähnlich aus. Wichtig ist eine regelmäßige Routine, bei der feuchtigkeitsspendende und peelende Produkte zum Einsatz kommen.

Plötzlich Pickelchen am Oberarm nach der Schwangerschaft - Daran liegt´s!

Hormonelle Schwankungen führen zu verstärkt zu plötzlich aufkommenden Hautproblemen, die vorher nie zum Vorschein kamen. Vor allem Frauen erleben im Laufe ihres Lebens häufiger Änderungen im Hormonhaushalt. Sei es während der Pubertät, den Wechseljahren oder der Schwangerschaft - plötzlich reagiert die Haut ganz anders auf äußere Einflüsse und benötigt eine andere Art von Pflege als zuvor.


Vor allem nach der Geburt und der vorangegangenen Schwangerschaft, kommt es bei vielen Frauen zu vermehrt zu trockener Haut, die zu kleinen Pickeln an den Oberarmen führen kann. Zu solchen Hautunreinheiten kommt es häufig, da der Körper so auf die Schwankungen im Hormonspiegel reagiert und Stress und Schlafmangel den Körper zusätzlich beanspruchen. Die ersten Wochen nach der Geburt sind oft von diesen Symptomen geprägt, weshalb es keine Seltenheit ist, dass es in dieser Zeit verstärkt zu Pickeln und Erhabenheiten auf der Haut kommen kann. Der erhöhte Nährstoffmangel kann ebenfalls dazu beitragen, Reibeisenhaut nach der Schwangerschaft zu begünstigen. Oft fehlt es an nötigen Vitamin A essentiellen Fettsäuren.


Bei den meisten Frauen vergehen die verstärkten Symptome nach wenigen Wochen von selbst wieder. Bis dahin kann man mit intensiver Feuchtigkeitspflege und einer ausgewogenen Ernährung den aufkommenden Symptomen bestmöglich entgegenwirken.

Fazit

Die Pickelchen am Oberarm sind meistens ein Problem, mit dem die Betroffenen bereits seit der Kindheit konfrontiert sind. Im Erwachsenenalter lassen die Symptome von rauen Oberarmen mit aufkommenden Pickelchen zwar teilweise nach, doch längst nicht alle werden davon erlöst. Verschiedene Ansätze können zu Erfolgen bei dem Hautproblem führen. Wichtig ist auf jeden Fall die regelmäßige Pflege mit feuchtigkeitsspendenden Cremes oder Salben, die auf die Störung der Haut speziell entwickelt wurden. Zusammen mit Peelings und kleinen Anpassungen im Alltag kann das eigene Hautbild sichtbar besser und an Lebensqualität dazu gewonnen werden.


Haben Sie weitere Tipps bei Pickelchen am Oberarm? Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!


QUELLEN

  • Pooi C Wong, Madeline A Wang, Tangqi J Ng, Hossein Akbarialiabad, Dédée F Murrell (2024): Keratosis pilaris treatment paradigms: assessing effectiveness across modalities. In: Clinical and Experimental Dermatology:  https://academic.oup.com/ced/advance-article-abstract/doi/10.1093/ced/llae066/7623274?login=false
  • Pennycook, K. B., & McCready, T. A. (2019): Keratosis Pilaris. In StatPearls. StatPearls Publishing.
Natalja Felsing Autorin

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.