Reibeisenhaut im Gesicht: Das sind die Ursachen!

Redaktion, 24. JUNI 2024

reibeisenhaut im gesicht

Reibeisenhaut im Gesicht ist lästig. Was sind die Ursachen für die Pickelchen?

Viele Menschen sind davon betroffen: Kleine rote Pickelchen, die besonders an den Oberarmen und Beinen auftreten. Viele schämen sich dann besonders im Sommer für ihr ungleichmäßiges Hautbild, das einer Gänsehaut ähnelt. Wer dieses Hautproblem hat, leidet vermutlich unter Reibeisenhaut. Reibeisenhaut, auch bekannt als Keratosis pilaris, ist ein weit verbreitetes Hautproblem, das nicht nur die Arme und Oberschenkel, sondern auch das Gesicht betreffen kann. Die kleinen, rauen, roten oder weißen Erhebungen, die der Reibeisenhaut ihren Namen verleihen, können sowohl ästhetisch störend als auch unangenehm sein. Viele Menschen fragen sich, warum sie diese Hautveränderungen haben und was die genauen Ursachen dafür sind. In diesem Artikel werden wir die verschiedenen Faktoren beleuchten, die zur Entstehung von Reibeisenhaut im Gesicht führen können und wie man sie behandeln kann.
Reibeisenhaut behandeln Hausmittel

FORSCHUNG

Reibeisenhaut behandeln: Dieses Hausmittel hilft

Mit Pickeln an den Oberarmen - der sogenannte Reibeisenhaut - plagen sich viele Menschen herum. Oft helfen teure Mittel aus der Apotheke nicht. Stattdessen kann ein einfaches Hausmittel dafür sorgen, dass die Haut wieder glatt und weich wird.

Was ist Reibeisenhaut?

Keratosis pilaris ist eine weit verbreitete, harmlose Hauterkrankung, die sich durch raue Stellen und kleine, weiße oder rötliche Erhebungen, sogenannte Papeln, bemerkbar macht. Die Reibeisenhaut erinnert optisch an eine Gänsehaut und sie entsteht durch eine Verhornungsstörung, bei der sich das Hautprotein Keratin übermäßig ansammelt und die Haarfollikel verstopft. Betroffen sind häufig die Oberarme, Oberschenkel, Wangen und das Gesäß. 

Die ersten Symptome treten meist während der Pubertät auf und können deshalb mit einer hormonellen Veränderung in Verbindung gebracht werden. Im Laufe des Lebens kann sich die Reibeisenhaut jedoch auch wieder zurückbilden. Obwohl derzeit keine universelle Heilmethode bekannt ist, können Sie die Keratosis pilaris durch intensive Hautpflege mit speziellen Peelings, Cremes und anderen Methoden erheblich lindern.

Welche Symptome treten bei Reibeisenhaut auf?

Die Verhornungsstörung äußert sich durch kleine rote oder weiße Pickelchen, die an den Armen, Oberschenkeln, am Po oder im Gesicht auftreten und an „Gänsehaut“ erinnern. Sollten solche Hautveränderungen an anderen Körperstellen auftreten, ist es ratsam, andere Hauterkrankungen von einem Dermatologen ausschließen zu lassen.
Obwohl die stecknadelkopfgroßen Erhebungen (Keratosen) normalerweise keinen Juckreiz oder Schmerzen verursachen, empfinden Betroffene sie oft als kosmetisch störend. Bei Personen mit Neurodermitis kann es auch zu Juckreiz kommen, und häufiges Kratzen kann zu Entzündungen führen.

Die sogenannte Reibeisenhaut wird durch trockene Haut begünstigt und kann sich in Umgebungen mit niedriger Luftfeuchtigkeit, wie im Winter, verschlimmern. Bei Menschen mit Neurodermitis oder Allergien kann Keratosis pilaris auch als Begleiterscheinung auftreten. In den Sommermonaten kann es durch höhere Luftfeuchtigkeit und Sonneneinstrahlung zu einer Verbesserung kommen.

Unser Tipp bei Reibeisenhaut

Kann Reibeisenhaut auch im Gesicht auftreten?

Ja, tatsächlich gehört das Gesicht, insbesondere die Wangen, zu den Körperbereichen, die am häufigsten von Reibeisenhaut betroffen sind. Besonders im Gesicht empfinden viele Menschen Reibeisenhaut als störend, da man die trockenen Hautstellen auch meist schlecht mit Make-Up abdecken kann, denn häufig setzt sich die Schminke auf trockenen Stellen sichtbar ab.

Unser Tipp bei Reibeisenhaut

Was sind die Ursachen von Reibeisenhaut?

Die genauen Ursachen für Reibeisenhaut sind noch nicht vollständig geklärt. Weltweit sind etwa 40 Prozent der Bevölkerung davon betroffen. Die raue Haut resultiert aus einer Verhornungsstörung der Haarfollikel, wodurch diese nicht mehr ausreichend Talg produzieren können.


Infolgedessen trocknet die Haut aus, verliert an Spannkraft und bildet Pickel oder Knötchen. Auch Entzündungen und juckende Rötungen sind typische Merkmale der Keratosis pilaris. Besonders häufig treten diese Irritationen an den Oberarmen auf, können aber auch an anderen Körperstellen erscheinen.


Verantwortlich für die Pickelchen der Reibeisenhaut ist eine Überproduktion von Keratin in der Haut. Keratin, ein Protein, das dem Körpergewebe Stabilität verleiht und ein Hauptbestandteil von Haaren und Nägeln ist, sammelt sich in den Follikelöffnungen an. Diese Verstopfung führt dazu, dass sich die äußere Hautschicht verdickt und kleine Erhebungen, sogenannte Hornkegel, entstehen.


Die genaue Ursache für die Ablagerung von Keratin, die zu den kleinen Verhornungen führt, ist bisher nicht geklärt. Allerdings tritt die Hautstörung häufig innerhalb von Familien auf, was auf eine genetische Veranlagung hindeutet. Zudem sind Menschen mit Neurodermitis anfälliger für die Hautstörung. Zudem können Umweltfaktoren wie Temperatur eine Rolle spielen, bei niedrigen Temperaturen trocknet die Haut schneller aus, was die Reibeisenhaut begünstigen kann.


Folgende Faktoren stehen ebenfalls im Raum, die zur Entstehung der Keratosis Pilaris beitragen könnten:


  • Hypergranulose
  • Eine leichte Entzündung, die von den weißen Blutkörperchen ausgeht
  • Das Fehlen von Talgdrüsen
  • Anomalien im Haarschaft
  • Gestörte Hautschutzbarriere
  • Vitamin-A-Mangel

Wie kann man Reibeisenhaut im Gesicht behandeln?

Da es sich um eine harmlose Hauterkrankung handelt, ist im Normalfall kein Arztbesuch erforderlich. Bei Auffälligkeiten, Juckreiz oder anderen Reizungen kann es jedoch sinnvoll sein, einen Dermatologen aufzusuchen. Dieser kann mit Cremes oder Salben, in schweren Fällen auch mit einer Lasertherapie, die Beschwerden lindern. Zur Selbstbehandlung der Reibeisenhaut sind folgende Tipps hilfreich:

Milde Reinigungs- und Pflegeprodukte

Um die Hautbarriere zu stärken, sollten sanfte und pH-neutrale Reinigungs- und Pflegemittel verwendet werden. Hydrophile Körperöle sind eine gute Alternative zu Duschgels, Waschlotionen oder Seife. Grundsätzlich sollte mit Reinigungsmitteln und Seifen eher sparsam umgegangen werden, um die Haut nicht zusätzlich auszutrocknen.

Kein heißes Wasser zum Waschen verwenden

Heißes Wasser trocknet die Haut aus und kann die Reibeisenhaut verschlimmern. Lauwarmes Wasser ist hier die bessere Wahl und kann die Symptome lindern.

Sanftes Trocknen nach dem Duschen

Die Haut sollte nach dem Duschen mit einem Handtuch sanft trocken getupft werden, um zusätzliche Irritationen zu vermeiden. Das Reiben mit einem Handtuch kann die trockene Haut noch mehr reizen.

Beruhigende Feuchtigkeitscremes auftragen

Feuchtigkeitscremes versorgen die Haut ausreichend mit Feuchtigkeit und stabilisieren die Hautbarriere. Sie können auch den Juckreiz lindern. Besonders die Biovolen Hefesalbe eignet sich zur Behandlung von Reibeisenhaut und wurde speziell für die Anwendung der Verhornungsstörung entwickelt. Man kann sie im Gesicht und am gesamten Körper anwenden.

Ureahaltige Pflegeprodukte

Auch Pflegeprodukte mit dem Inhaltsstoff Urea eignen sich gut für die Behandlung von Reibeisenhaut. Für die besten Ergebnisse sollten ureahaltige Pflegeprodukte direkt nach dem Duschen aufgetragen werden und man sollte sie über Nacht einwirken lassen.

Chemische Peelings verwenden

Chemische Peelings können dabei helfen, die Verhornungen zu reduzieren. Inhaltsstoffe wie Retinoide, Harnstoff oder Milchsäure sind häufig in diesen Peelings enthalten. Auch AHA- und BHA-Peelings eignen sich hierbei. Das Gesicht und andere betroffene Körperstellen werden sanft von dem überschüssigen Keratin befreit, ohne die Haut dabei zu reizen.

Kratzen vermeiden

Kratzen kann die Haut irritieren und zu kleinen Verletzungen führen, was Entzündungen fördern kann. Dadurch kann man die Reibeisenhaut verschlimmern. Wer unter Juckreiz leidet, kann bei einem Hautarzt Rat einholen und sich eine Creme verschreiben lassen.

Ernährungsumstellung

Die Ernährung spielt bei Reibeisenhaut ebenfalls eine bedeutende Rolle. Betroffene sollten auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung achten und potenzielle Nahrungsmittelallergene wie Gluten meiden. Auch ein hoher Salzkonsum kann die Haut auf Dauer austrocknen lassen, was Keratosis Pilaris begünstigt. 


Vor einer dauerhaften Ernährungsumstellung ist es ratsam, sich von einem Facharzt auf Unverträglichkeiten testen zu lassen, somit kann man potentiell unverträgliche Lebensmittel vom Speiseplan streichen. Zudem ist es wichtig, ausreichend zu trinken (mindestens 2 Liter pro Tag) und gesüßte Getränke wie Softdrinks und Limonaden zu vermeiden. Auch Alkoholkonsum kann die Haut austrocknen und sollte reduziert werden.

Fazit

Reibeisenhaut ist weit verbreitet, jedoch harmlos und nicht ansteckend. Trotzdem ist die trockene und pickelige Haut für die meisten Menschen ein kosmetisches Problem, besonders im Gesicht. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, doch genetische Faktoren spielen wohl eine wesentliche Rolle. Obwohl keine universelle Heilung existiert, können verschiedene Maßnahmen die Symptome deutlich lindern. Regelmäßige Hautpflege mit milden und feuchtigkeitsspendenden Produkten, chemische Peelings und eine gesunde Ernährung sind wichtig bei der Behandlung. Auch Saunagänge und Dampfbäder können unterstützend wirken. Indem man verschiedene Ansätze ausprobiert und kombiniert, kann man herausfinden, was der Haut am besten hilft. Insgesamt ist es auf jeden Fall möglich, die Reibeisenhaut effektiv zu reduzieren und das Hautbild zu verbessern.


Haben Sie weitere Tipps bei Reibeisenhaut im Gesicht? Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!


QUELLEN

  • Gruber, R./ Sugarman, J. L./ Crumrine, D./ Hupe, M./ Mauro, T. M./ Mauldin, E. A./ Thyssen J. P./ Brandner, J. M./ Hennies, H.-C./ Schmuth, M./ Elias, P. M. (2015): Sebaceous Gland, Hair Shaft, and Epidermal Barrier Abnormalities in Keratosis Pilaris with and without Filaggrin Deficiency. In: The American Journal of Pathology 185(4): S. 1012-1021. Link: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4380844/
  • Pennycook, K. B., & McCready, T. A. (2019): Keratosis Pilaris. In StatPearls. StatPearls Publishing.
Natalja Felsing Autorin

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.