Trockene Ellenbogen: Diese Krankheit steckt dahinter

Redaktion, 26. august 2024

Trockene Ellenbogen

Das Problem mit trockenen Ellenbogen ist den meisten Menschen bekannt.

Die Haut ist als unser größtes Organ vielen Strapazen ausgesetzt und muss sich gegen viele äußere Einflussfaktoren wehren. Das geht nicht immer ganz spurlos am Erscheinungsbild unserer Haut vorbei und so kommt es bei vielen Menschen zu trockenen Hautstellen. Die Ellenbogen sind davon besonders häufig betroffen und fangen auch gerne an zu jucken. Doch warum genau ist das an dieser Stelle so und was kann man dagegen tun? Sind trockene Ellenbogen möglicherweise ein Anzeichen für eine zugrundeliegende Krankheit? Was genau dahinter stecken kann, haben wir im folgenden Artikel zusammengefasst.
Reibeisenhaut behandeln Hausmittel

FORSCHUNG

Trockene Haut behandeln: Dieses Hausmittel hilft

Mit Pickeln an den Oberarmen - der sogenannte Reibeisenhaut - plagen sich viele Menschen herum. Oft helfen teure Mittel aus der Apotheke nicht. Stattdessen kann ein einfaches Hausmittel dafür sorgen, dass die Haut wieder glatt und weich wird.

Was sind die Ursachen für trockene Ellenbogen?

Trockene Hautstellen können echt unangenehm und nervig sein. Einige Bereiche des Körpers sind vom Auftreten trockener Haut häufiger betroffen als andere. Dazu zählen auch die Ellenbogen, an denen die Haut besonders häufig strapaziert wird. Sei es durch die Dehnung beim Beugen der Arme oder durch mechanische Reize, die beispielsweise beim Auflehnen am Schreibtisch entstehen. Die Haut am Ellenbogen wird so gut, wie jede Minute am Tag beansprucht, was zu Irritationen führen kann. Dazu kommt noch, dass die Haut in diesem Bereich mit weniger Talgdrüsen versorgt ist als an anderen Körperstellen. Die Lipidversorgung (Zufuhr von Fetten) ist daher in dieser Zone nur beschränkt, was es schwieriger macht, die Haut geschmeidig und feucht zu halten. Zusätzlich sorgen weitere Umwelteinflüsse für eine trockene Haut an den Ellenbogen:

Klima: Gerade im Winter kommt es häufig zu kalten Temperaturen mit trockener Heizungsluft. Diese beiden Faktoren entziehen der Haut ihre Feuchtigkeit, was sich meist an den Ellenbogen zuerst bemerkbar macht. Auch Wind und eine niedrige Luftfeuchtigkeit begünstigen eine trockene Haut.

Hautkontakt: Nicht nur der ständige Kontakt der Ellenbogen mit dem Tisch beim Lernen, Arbeiten oder Lesen, sondern auch mit anderen Stoffen kann zur Austrocknung und Irritation der Haut führen. Dazu zählen beispielsweise unverträgliche Stoffe an Kleidung, zu heißes Wasser beim Duschen, Desinfektionsmittel oder Reinigungsmittel, uvm.

Nährstoffmangel: Die Haut braucht verschiedene Nährstoffe, um ihre Schutzbarriere aufrechterhalten zu können. Dazu zählen wichtige Vitamine und Mineralien, wie Vitamin A, E oder Omega-3-Fettsäuren.

Falsche Hautpflege: Die Haut sollte in ihrer Funktion so gut wie möglich unterstützt werden. Die Vernachlässigung der Hautpflege oder das Verwenden von aggressiven Pflegemitteln kann die Flüssigkeitsversorgung der Haut beeinträchtigen und sie austrocknen lassen.

Genetik: Bei vielen Menschen ist die Neigung zu trockener Haut genetisch bedingt. Sind die Eltern bereits von trockenen Ellenbogen betroffen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch die Kinder damit zu kämpfen haben werden.

Unser Tipp bei Reibeisenhaut

Unser Tipp bei Reibeisenhaut

Steckt eine Krankheit hinter trockenen Ellenbogen?

Ein trockene Haut stellt an sich noch keinen Grund zur Sorge dar. Es gibt viele Faktoren, die dafür sorgen können, dass sich die Ellenbogen temporär etwas trockener und rauer anfühlen als sonst. Ist diese Erscheinung jedoch dauerhaft der Fall, ist es ratsam, seine Haut von einem Dermatologen untersuchen zu lassen. Trockene Ellenbogen können sich als Symptom für Hautkrankheiten und systemische Erkrankungen erweisen.

Ekzeme 

Die chronische Hauterkrankung ist auch als Dermatitis bekannt und bringt eine entzündete, trockene Haut mit sich, die auch Juckreiz verursachen kann. An Körperstellen wie den Kniekehlen oder Ellenbogen zeigt sich die Hauterkrankung besonders häufig, die durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden kann. Allergien gegen bestimmte Stoffe reizen die Haut und lassen diese austrocknen. Aber auch andere Umweltfaktoren und Stress können Auslöser sein.

Reibeisenhaut

Hierbei handelt es sich um eine harmlose Hauterkrankung, von der ein Großteil der Bevölkerung betroffen ist. Durch verhornte Poren bilden sich kleine raue Beulen auf der Haut, deren Erscheinungsbild namensgebend für die Erkrankung ist. Auch Keratosis Pilaris genannt, tritt sie häufig an Oberarmen, Oberschenkeln aber auch Ellenbogen auf. Aufgrund der starken Belastung und übermäßigen Dicke der Haut an dieser Stelle, stellt eine Verhornung am Ellenbogen keine Seltenheit dar.

Schuppenflechte

In Fachkreisen wird die chronische Autoimmunerkrankung Psoriasis genannt und zeichnet sich durch trockene, schuppige Haut aus. Es kommt durch eine schnelle Zellneubildung zu einer Überproduktion von Hautzellen, die sich in Form von Schuppen an der Hautoberfläche sammeln. Die Krankheit ist nicht ansteckend, stört die meisten Betroffenen jedoch in ihrem Erscheinungsbild und dem Juckreiz, der von der schuppigen Haut ausgeht. Häufig tritt die Erkrankung auch auf der Kopfhaut oder an Rücken und Knien auf. 

Schilddrüsenunterfunktion

Bei einer Hypothyreose kommt es zu einer Vielzahl von Auswirkungen, die unser Körper zu spüren bekommt. Eine davon ist trockene Haut, die sich häufig am Ellenbogen bemerkbar macht. Schuld daran ist die Schilddrüse, die nicht genug Schilddrüsenhormon produziert. Dadurch kann die Hautgesundheit nicht mehr genügend reguliert werden, was sich beispielsweise in Funktionen wie der Hauterneuerung, Talgproduktion oder Durchblutung bemerkbar macht. 

Diabetes

Der veränderte Haushalt im Blutzuckerspiegel sorgt bei vielen Menschen mit Diabetes dazu, dass die Haut anfälliger für Trockenheit wird. Auch die verminderte Durchblutung leistet ihren Teil dazu bei, dass trockene, rissige Ellenbogen entstehen. Die Stoffwechselerkrankung kann noch auf verschiedene weitere Arten zu trockener Haut beitragen, weshalb es wichtig ist, seinen Blutzuckerspiegel regelmäßig zu überwachen.

Was kann man gegen trockene Ellenbogen tun?

Meist sind trockene Ellenbogen nur das Ergebnis von wenig Achtsamkeit auf die eigene Hautgesundheit. Mit den folgenden Tipps kannst du deine Hautpflege auf ein neues Level bringen und dich endlich von der nervigen trockenen Haut am Ellenbogen verabschieden.

Richtige Hautpflege

Die wichtigste und gleichzeitig wohl auch einfachste Art und Weise, unsere Haut zu unterstützen, ist es, sie mit genügend Feuchtigkeit zu versorgen. Das funktioniert mit verschiedenen Tagescremes, die auf natürlicher Basis wirken und die Haut so vor dem Austrocknen schützen. Spezielle Cremes, wie die Hefesalbe wurden für die Anwendung bei Reibeisenhaut entwickelt und können an Armen und Beinen angewendet werden. Die tägliche Nutzung kann auf lange Sicht für sichtbare Verbesserungen der Hautgesundheit sorgen. Bei Reinigungsmitteln verwendet man am besten sanfte Varianten, die ohne aggressive Chemikalien auskommen.

Peelings

Chemische Peelings können die Haut glätten und somit für ein angenehmes Hautgefühl sorgen. In Form von BHA- oder AHA-Peelings werden die abgestorbenen Hautzellen auf der Hautoberfläche exfoliert. Sind die überschüssigen Hautzellen erstmal abgetragen, kommt die neue strahlende Hautschicht zum Vorschein, die frei von Pickelchen und Pusteln ist. Feuchtigkeitscremes können anschließend zusätzlich besser von der Haut aufgenommen werden. 

Ernährung

Auch die Ernährung spielt eine große Rolle, wenn es um die Gesundheit der Haut geht. Trockene Ellenbogen können vermieden werden, wenn man auf eine ausgewogene Ernährung achtet. Das bedeutet, viele Vitamine, Mineralstoffe und Omega-3-Fettsäuren zu sich zu nehmen, kann das Hautbild verbessern. Eine ausreichende Wasserzufuhr ist nicht zu vernachlässigen, denn auch von innen muss die Haut mit Feuchtigkeit versorgt werden. 

Schutz vor äußeren Einflüssen

Viele Umweltfaktoren haben einen großen Einfluss darauf, wie sich unsere Haut verhält. Daher sollte man sie vor irritierenden Stoffen fernhalten und ausreichend Schutz vor Wind und Wetter bieten. Dazu zählt warme Kleidung im Winter, aber auch Sonnenschutz vor schädigenden UV-Strahlen im Sommer. Kommt es in Innenräumen zu trockener Luft durch Heizungen, ist es sinnvoll, einen Luftbefeuchter zu verwenden. 

Was gibt es für Hausmittel gegen trockene Ellenbogen?

Zusätzlich zu den bisher genannten Maßnahmen, kann man sich häufig auch mit Mitteln aus dem direkten, persönlichen Umfeld weiterhelfen. Hausmittel gegen trockene Haut an den Ellenbogen findet man häufig in den eigenen vier Wänden und lohnen sich, sie mal auszuprobieren.


Kokosöl: Das Öl enthält Fettsäuren, die die Haut pflegen können, indem sie in tiefere Schichten eindringen. Dabei helfen antimikrobielle Eigenschaften, die das Auftragen von Kokosöl an den Ellenbogen als feuchtigkeitsspendende Alternative nützlich machen können.


Olivenöl: Natives Olivenöl kann man einfach in die trockene Haut einmassieren und es etwas einwirken lassen. Nach dem Abspülen mit lauwarmem Wasser sind die Antioxidantien und Vitamine bereits in die Haut eingedrungen und helfen bei der Regeneration und Feuchtigkeitsaufnahme.


Aloe Vera: Frisches Aloe Vera Gel aus der Pflanze oder in Form eines hochwertigen Produkts, kann die Haut beruhigen und spendet eine Menge Feuchtigkeit.


Zucker-Öl-Peeling: Der Mix aus Zucker und Oliven- oder Kokosöl kann in Form eines Peelings die abgestorbenen Hautzellen abtragen. Anschließend kann der Ellenbogen abgespült und Feuchtigkeitscreme aufgetragen werden.


Kurkuma und Milch: Die beiden Zutaten gemischt ergeben eine Paste, die man auf die gewünschte Stelle auftragen kann. Nach 10-15 Minuten können die entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften des Kurkumas auf die Haut übergegangen sein und für eine sanfte Struktur sorgen.

Fazit

Das Problem mit trockener Haut an den Ellenbogen ist fast jedem Menschen bekannt und in der Regel ein eher harmloses Problem. Meist kommt das Hautproblem nur für eine gewisse Zeit auf und hat verschiedene Umwelteinflüsse als Ursache. In diesem Fall leistet die richtige Hautpflege schnell Abhilfe. Sollte die Erscheinung von trockener Haut am Ellenbogen chronisch sein und einfach nicht weggehen, ist eine Diagnose von einem Dermatologen notwendig. Im Falle einer Erkrankung als Ursache kann das weitere Vorgehen mit einem Spezialisten besprochen werden. 


Haben Sie weitere Tipps zu trockener Haut am Ellenbogen? Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!


QUELLEN

  • T. Kootiratrakarn, K. Kampirapap C. Chunhasewee (2015): Epidermal permeability barrier in the treatment of keratosis pilaris: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25802513/
  • Pennycook, K. B., & McCready, T. A. (2019): Keratosis Pilaris. In StatPearls. StatPearls Publishing.
Natalja Felsing Autorin

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.