Können trockene Ellenbogen auf eine Mangelerscheinung deuten?
Redaktion, 26. august 2024 | AKTUALISIERT AM 14.04.2025

Das Problem mit trockenen Ellenbogen ist den meisten Menschen bekannt.

FORSCHUNG
Trockene Haut behandeln: Dieses Hausmittel hilft
Mit Pickeln an den Oberarmen - der sogenannte Reibeisenhaut - plagen sich viele Menschen herum. Oft helfen teure Mittel aus der Apotheke nicht. Stattdessen kann ein einfaches Hausmittel dafür sorgen, dass die Haut wieder glatt und weich wird.
Was sind die Ursachen für trockene Ellenbogen?
Welche Mangelerscheinung kann hinter trockenen Ellenbogen stecken?
- Einer der wichtigsten Nährstoffe für eine gesunde Haut ist Vitamin A. Es unterstützt die Zellerneuerung und trägt zur Bildung der natürlichen Hautschutzbarriere bei. Ein Mangel kann zu einer Verdickung und Austrocknung der Haut führen – besonders sichtbar an beanspruchten Stellen wie den Ellenbogen.
- Auch Vitamin E spielt eine große Rolle. Es wirkt als Antioxidans, schützt die Haut vor schädlichen Umwelteinflüssen und trägt zur Feuchtigkeitsbindung bei. Fehlt dieses Vitamin, kann die Haut schneller altern, austrocknen und rissig werden.
- Nicht zu unterschätzen sind Omega-3-Fettsäuren, die vor allem in fettem Fisch, Leinsamen oder Walnüssen stecken. Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren wirken entzündungshemmend und sorgen für eine intakte Hautbarriere.
- Auch Biotin (Vitamin B7) kann bei trockener Haut eine Rolle spielen. Es ist maßgeblich an der Bildung von Fettsäuren beteiligt, die für den Aufbau gesunder Hautzellen benötigt werden. Wird der Körper nicht ausreichend mit Biotin versorgt, kann das zu Hautproblemen führen – unter anderem zu trockener, schuppiger oder entzündeter Haut an den Ellenbogen.
- Ein weiterer möglicher Zusammenhang besteht mit Zinkmangel. Zink ist wichtig für die Wundheilung, das Immunsystem und die Hauterneuerung. Fehlt es an diesem Spurenelement, kann die Haut empfindlich, trocken und anfällig für Entzündungen werden.
Steckt eine Krankheit hinter trockenen Ellenbogen?
Ein trockene Haut stellt an sich noch keinen Grund zur Sorge dar. Es gibt viele Faktoren, die dafür sorgen können, dass sich die Ellenbogen temporär etwas trockener und rauer anfühlen als sonst. Ist diese Erscheinung jedoch dauerhaft der Fall, ist es ratsam, seine Haut von einem Dermatologen untersuchen zu lassen. Trockene Ellenbogen können sich als Symptom für Hautkrankheiten und systemische Erkrankungen erweisen.
Ekzeme
Die chronische Hauterkrankung ist auch als Dermatitis bekannt und bringt eine entzündete, trockene Haut mit sich, die auch Juckreiz verursachen kann. An Körperstellen wie den Kniekehlen oder Ellenbogen zeigt sich die Hauterkrankung besonders häufig, die durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden kann. Allergien gegen bestimmte Stoffe reizen die Haut und lassen diese austrocknen. Aber auch andere Umweltfaktoren und Stress können Auslöser sein.
Reibeisenhaut
Hierbei handelt es sich um eine harmlose Hauterkrankung, von der ein Großteil der Bevölkerung betroffen ist. Durch verhornte Poren bilden sich kleine raue Beulen auf der Haut, deren Erscheinungsbild namensgebend für die Erkrankung ist. Auch Keratosis Pilaris genannt, tritt sie häufig an Oberarmen, Oberschenkeln aber auch Ellenbogen auf. Aufgrund der starken Belastung und übermäßigen Dicke der Haut an dieser Stelle, stellt eine Verhornung am Ellenbogen keine Seltenheit dar.
Schuppenflechte
In Fachkreisen wird die chronische Autoimmunerkrankung Psoriasis genannt und zeichnet sich durch trockene, schuppige Haut aus. Es kommt durch eine schnelle Zellneubildung zu einer Überproduktion von Hautzellen, die sich in Form von Schuppen an der Hautoberfläche sammeln. Die Krankheit ist nicht ansteckend, stört die meisten Betroffenen jedoch in ihrem Erscheinungsbild und dem Juckreiz, der von der schuppigen Haut ausgeht. Häufig tritt die Erkrankung auch auf der Kopfhaut oder an Rücken und Knien auf.
Schilddrüsenunterfunktion
Bei einer Hypothyreose kommt es zu einer Vielzahl von Auswirkungen, die unser Körper zu spüren bekommt. Eine davon ist trockene Haut, die sich häufig am Ellenbogen bemerkbar macht. Schuld daran ist die Schilddrüse, die nicht genug Schilddrüsenhormon produziert. Dadurch kann die Hautgesundheit nicht mehr genügend reguliert werden, was sich beispielsweise in Funktionen wie der Hauterneuerung, Talgproduktion oder Durchblutung bemerkbar macht.
Diabetes
Der veränderte Haushalt im Blutzuckerspiegel sorgt bei vielen Menschen mit Diabetes dazu, dass die Haut anfälliger für Trockenheit wird. Auch die verminderte Durchblutung leistet ihren Teil dazu bei, dass trockene, rissige Ellenbogen entstehen. Die Stoffwechselerkrankung kann noch auf verschiedene weitere Arten zu trockener Haut beitragen, weshalb es wichtig ist, seinen Blutzuckerspiegel regelmäßig zu überwachen.
Was kann man gegen trockene Ellenbogen tun?
Meist sind trockene Ellenbogen nur das Ergebnis von wenig Achtsamkeit auf die eigene Hautgesundheit. Mit den folgenden Tipps kannst du deine Hautpflege auf ein neues Level bringen und dich endlich von der nervigen trockenen Haut am Ellenbogen verabschieden.
Richtige Hautpflege
Die wichtigste und gleichzeitig wohl auch einfachste Art und Weise, unsere Haut zu unterstützen, ist es, sie mit genügend Feuchtigkeit zu versorgen. Das funktioniert mit verschiedenen Tagescremes, die auf natürlicher Basis wirken und die Haut so vor dem Austrocknen schützen. Spezielle Cremes, wie die Hefesalbe wurden für die Anwendung bei Reibeisenhaut entwickelt und können an Armen und Beinen angewendet werden. Die tägliche Nutzung kann auf lange Sicht für sichtbare Verbesserungen der Hautgesundheit sorgen. Bei Reinigungsmitteln verwendet man am besten sanfte Varianten, die ohne aggressive Chemikalien auskommen.
Peelings
Chemische Peelings können die Haut glätten und somit für ein angenehmes Hautgefühl sorgen. In Form von BHA- oder AHA-Peelings werden die abgestorbenen Hautzellen auf der Hautoberfläche exfoliert. Sind die überschüssigen Hautzellen erstmal abgetragen, kommt die neue strahlende Hautschicht zum Vorschein, die frei von Pickelchen und Pusteln ist. Feuchtigkeitscremes können anschließend zusätzlich besser von der Haut aufgenommen werden.
Ernährung
Auch die Ernährung spielt eine große Rolle, wenn es um die Gesundheit der Haut geht. Trockene Ellenbogen können vermieden werden, wenn man auf eine ausgewogene Ernährung achtet. Das bedeutet, viele Vitamine, Mineralstoffe und Omega-3-Fettsäuren zu sich zu nehmen, kann das Hautbild verbessern. Eine ausreichende Wasserzufuhr ist nicht zu vernachlässigen, denn auch von innen muss die Haut mit Feuchtigkeit versorgt werden.
Schutz vor äußeren Einflüssen
Viele Umweltfaktoren haben einen großen Einfluss darauf, wie sich unsere Haut verhält. Daher sollte man sie vor irritierenden Stoffen fernhalten und ausreichend Schutz vor Wind und Wetter bieten. Dazu zählt warme Kleidung im Winter, aber auch Sonnenschutz vor schädigenden UV-Strahlen im Sommer. Kommt es in Innenräumen zu trockener Luft durch Heizungen, ist es sinnvoll, einen Luftbefeuchter zu verwenden.
Fazit
Trockene Ellenbogen sind zwar meist harmlos, können aber auch ein Hinweis auf innere Ungleichgewichte oder eine Mangelversorgung des Körpers sein. Besonders ein Defizit an wichtigen Nährstoffen wie Vitamin A, E, Omega-3-Fettsäuren oder Zink kann sich in Form von spröder Haut äußern – bevorzugt an stark beanspruchten Stellen wie den Ellenbogen. Deshalb lohnt es sich, bei länger anhaltenden Beschwerden nicht nur auf Pflegeprodukte zu setzen, sondern auch die eigene Ernährung und eventuelle Mangelerscheinungen im Blick zu behalten. Mit dem richtigen Mix aus Pflege, gesunder Ernährung und bewusster Pflege lässt sich die Haut langfristig verbessern.
QUELLEN
- T. Kootiratrakarn, K. Kampirapap C. Chunhasewee (2015): Epidermal permeability barrier in the treatment of keratosis pilaris: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25802513/
- Pennycook, K. B., & McCready, T. A. (2019): Keratosis Pilaris. In StatPearls. StatPearls Publishing.

Lina Mattern