Können trockene Ellenbogen auf eine Mangelerscheinung deuten?

Redaktion, 26. august 2024 | AKTUALISIERT AM 14.04.2025

Trockene Ellenbogen

Das Problem mit trockenen Ellenbogen ist den meisten Menschen bekannt.

Trockene, raue Ellenbogen gehören für viele Menschen zum Alltag. Gerade in den kälteren Monaten oder bei häufiger Reibung macht sich die Haut an dieser Stelle schnell bemerkbar. Doch was viele nicht wissen: Hinter dem scheinbar harmlosen Hautproblem können auch Hinweise auf einen tieferliegenden Nährstoffmangel oder eine Erkrankung stecken. In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick darauf, welche Ursachen trockene Ellenbogen haben können, welche Rolle Ernährung und Pflege spielen – und ob womöglich eine Mangelerscheinung hinter dem rauen Hautbild steckt.
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FORSCHUNG

Trockene Haut behandeln: Dieses Hausmittel hilft

Mit Pickeln an den Oberarmen - der sogenannte Reibeisenhaut - plagen sich viele Menschen herum. Oft helfen teure Mittel aus der Apotheke nicht. Stattdessen kann ein einfaches Hausmittel dafür sorgen, dass die Haut wieder glatt und weich wird.

Was sind die Ursachen für trockene Ellenbogen?

Trockene Hautstellen können echt unangenehm und nervig sein. Einige Bereiche des Körpers sind vom Auftreten trockener Haut häufiger betroffen als andere. Dazu zählen auch die Ellenbogen, an denen die Haut besonders häufig strapaziert wird. Sei es durch die Dehnung beim Beugen der Arme oder durch mechanische Reize, die beispielsweise beim Auflehnen am Schreibtisch entstehen. Die Haut am Ellenbogen wird so gut, wie jede Minute am Tag beansprucht, was zu Irritationen führen kann.

Dazu kommt noch, dass die Haut in diesem Bereich mit weniger Talgdrüsen versorgt ist als an anderen Körperstellen. Die Lipidversorgung (Zufuhr von Fetten) ist daher in dieser Zone nur beschränkt, was es schwieriger macht, die Haut geschmeidig und feucht zu halten. Zusätzlich sorgen weitere Umwelteinflüsse für eine trockene Haut an den Ellenbogen:

- Klima:Gerade im Winter kommt es häufig zu kalten Temperaturen mit trockener Heizungsluft. Diese beiden Faktoren entziehen der Haut ihre Feuchtigkeit, was sich meist an den Ellenbogen zuerst bemerkbar macht. Auch Wind und eine niedrige Luftfeuchtigkeit begünstigen eine trockene Haut.

- Hautkontakt: Nicht nur der ständige Kontakt der Ellenbogen mit dem Tisch beim Lernen, Arbeiten oder Lesen, sondern auch mit anderen Stoffen kann zur Austrocknung und Irritation der Haut führen. Dazu zählen beispielsweise unverträgliche Stoffe an Kleidung, zu heißes Wasser beim Duschen, Desinfektionsmittel oder Reinigungsmittel, uvm.

- Falsche Hautpflege: Die Haut sollte in ihrer Funktion so gut wie möglich unterstützt werden. Die Vernachlässigung der Hautpflege oder das Verwenden von aggressiven Pflegemitteln kann die Flüssigkeitsversorgung der Haut beeinträchtigen und sie austrocknen lassen.

Unser Tipp bei Reibeisenhaut

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Welche Mangelerscheinung kann hinter trockenen Ellenbogen stecken?

Auch wenn äußere Einflüsse wie Kälte, trockene Luft oder Reibung zu spröder Haut an den Ellenbogen führen können, lohnt es sich, einen genaueren Blick auf die inneren Faktoren zu werfen – denn auch Nährstoffmängel können sich über die Haut bemerkbar machen.

  • Einer der wichtigsten Nährstoffe für eine gesunde Haut ist Vitamin A. Es unterstützt die Zellerneuerung und trägt zur Bildung der natürlichen Hautschutzbarriere bei. Ein Mangel kann zu einer Verdickung und Austrocknung der Haut führen – besonders sichtbar an beanspruchten Stellen wie den Ellenbogen.

  • Auch Vitamin E spielt eine große Rolle. Es wirkt als Antioxidans, schützt die Haut vor schädlichen Umwelteinflüssen und trägt zur Feuchtigkeitsbindung bei. Fehlt dieses Vitamin, kann die Haut schneller altern, austrocknen und rissig werden.

  • Nicht zu unterschätzen sind Omega-3-Fettsäuren, die vor allem in fettem Fisch, Leinsamen oder Walnüssen stecken. Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren wirken entzündungshemmend und sorgen für eine intakte Hautbarriere.

  • Auch Biotin (Vitamin B7) kann bei trockener Haut eine Rolle spielen. Es ist maßgeblich an der Bildung von Fettsäuren beteiligt, die für den Aufbau gesunder Hautzellen benötigt werden. Wird der Körper nicht ausreichend mit Biotin versorgt, kann das zu Hautproblemen führen – unter anderem zu trockener, schuppiger oder entzündeter Haut an den Ellenbogen.

  • Ein weiterer möglicher Zusammenhang besteht mit Zinkmangel. Zink ist wichtig für die Wundheilung, das Immunsystem und die Hauterneuerung. Fehlt es an diesem Spurenelement, kann die Haut empfindlich, trocken und anfällig für Entzündungen werden.

Steckt eine Krankheit hinter trockenen Ellenbogen?

Ein trockene Haut stellt an sich noch keinen Grund zur Sorge dar. Es gibt viele Faktoren, die dafür sorgen können, dass sich die Ellenbogen temporär etwas trockener und rauer anfühlen als sonst. Ist diese Erscheinung jedoch dauerhaft der Fall, ist es ratsam, seine Haut von einem Dermatologen untersuchen zu lassen. Trockene Ellenbogen können sich als Symptom für Hautkrankheiten und systemische Erkrankungen erweisen.

Ekzeme 

Die chronische Hauterkrankung ist auch als Dermatitis bekannt und bringt eine entzündete, trockene Haut mit sich, die auch Juckreiz verursachen kann. An Körperstellen wie den Kniekehlen oder Ellenbogen zeigt sich die Hauterkrankung besonders häufig, die durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden kann. Allergien gegen bestimmte Stoffe reizen die Haut und lassen diese austrocknen. Aber auch andere Umweltfaktoren und Stress können Auslöser sein.

Reibeisenhaut

Hierbei handelt es sich um eine harmlose Hauterkrankung, von der ein Großteil der Bevölkerung betroffen ist. Durch verhornte Poren bilden sich kleine raue Beulen auf der Haut, deren Erscheinungsbild namensgebend für die Erkrankung ist. Auch Keratosis Pilaris genannt, tritt sie häufig an Oberarmen, Oberschenkeln aber auch Ellenbogen auf. Aufgrund der starken Belastung und übermäßigen Dicke der Haut an dieser Stelle, stellt eine Verhornung am Ellenbogen keine Seltenheit dar.

Schuppenflechte

In Fachkreisen wird die chronische Autoimmunerkrankung Psoriasis genannt und zeichnet sich durch trockene, schuppige Haut aus. Es kommt durch eine schnelle Zellneubildung zu einer Überproduktion von Hautzellen, die sich in Form von Schuppen an der Hautoberfläche sammeln. Die Krankheit ist nicht ansteckend, stört die meisten Betroffenen jedoch in ihrem Erscheinungsbild und dem Juckreiz, der von der schuppigen Haut ausgeht. Häufig tritt die Erkrankung auch auf der Kopfhaut oder an Rücken und Knien auf. 

Schilddrüsenunterfunktion

Bei einer Hypothyreose kommt es zu einer Vielzahl von Auswirkungen, die unser Körper zu spüren bekommt. Eine davon ist trockene Haut, die sich häufig am Ellenbogen bemerkbar macht. Schuld daran ist die Schilddrüse, die nicht genug Schilddrüsenhormon produziert. Dadurch kann die Hautgesundheit nicht mehr genügend reguliert werden, was sich beispielsweise in Funktionen wie der Hauterneuerung, Talgproduktion oder Durchblutung bemerkbar macht. 

Diabetes

Der veränderte Haushalt im Blutzuckerspiegel sorgt bei vielen Menschen mit Diabetes dazu, dass die Haut anfälliger für Trockenheit wird. Auch die verminderte Durchblutung leistet ihren Teil dazu bei, dass trockene, rissige Ellenbogen entstehen. Die Stoffwechselerkrankung kann noch auf verschiedene weitere Arten zu trockener Haut beitragen, weshalb es wichtig ist, seinen Blutzuckerspiegel regelmäßig zu überwachen.

Was kann man gegen trockene Ellenbogen tun?

Meist sind trockene Ellenbogen nur das Ergebnis von wenig Achtsamkeit auf die eigene Hautgesundheit. Mit den folgenden Tipps kannst du deine Hautpflege auf ein neues Level bringen und dich endlich von der nervigen trockenen Haut am Ellenbogen verabschieden.

Richtige Hautpflege

Die wichtigste und gleichzeitig wohl auch einfachste Art und Weise, unsere Haut zu unterstützen, ist es, sie mit genügend Feuchtigkeit zu versorgen. Das funktioniert mit verschiedenen Tagescremes, die auf natürlicher Basis wirken und die Haut so vor dem Austrocknen schützen. Spezielle Cremes, wie die Hefesalbe wurden für die Anwendung bei Reibeisenhaut entwickelt und können an Armen und Beinen angewendet werden. Die tägliche Nutzung kann auf lange Sicht für sichtbare Verbesserungen der Hautgesundheit sorgen. Bei Reinigungsmitteln verwendet man am besten sanfte Varianten, die ohne aggressive Chemikalien auskommen.

Peelings

Chemische Peelings können die Haut glätten und somit für ein angenehmes Hautgefühl sorgen. In Form von BHA- oder AHA-Peelings werden die abgestorbenen Hautzellen auf der Hautoberfläche exfoliert. Sind die überschüssigen Hautzellen erstmal abgetragen, kommt die neue strahlende Hautschicht zum Vorschein, die frei von Pickelchen und Pusteln ist. Feuchtigkeitscremes können anschließend zusätzlich besser von der Haut aufgenommen werden. 

Ernährung

Auch die Ernährung spielt eine große Rolle, wenn es um die Gesundheit der Haut geht. Trockene Ellenbogen können vermieden werden, wenn man auf eine ausgewogene Ernährung achtet. Das bedeutet, viele Vitamine, Mineralstoffe und Omega-3-Fettsäuren zu sich zu nehmen, kann das Hautbild verbessern. Eine ausreichende Wasserzufuhr ist nicht zu vernachlässigen, denn auch von innen muss die Haut mit Feuchtigkeit versorgt werden. 

Schutz vor äußeren Einflüssen

Viele Umweltfaktoren haben einen großen Einfluss darauf, wie sich unsere Haut verhält. Daher sollte man sie vor irritierenden Stoffen fernhalten und ausreichend Schutz vor Wind und Wetter bieten. Dazu zählt warme Kleidung im Winter, aber auch Sonnenschutz vor schädigenden UV-Strahlen im Sommer. Kommt es in Innenräumen zu trockener Luft durch Heizungen, ist es sinnvoll, einen Luftbefeuchter zu verwenden. 

Fazit

Trockene Ellenbogen sind zwar meist harmlos, können aber auch ein Hinweis auf innere Ungleichgewichte oder eine Mangelversorgung des Körpers sein. Besonders ein Defizit an wichtigen Nährstoffen wie Vitamin A, E, Omega-3-Fettsäuren oder Zink kann sich in Form von spröder Haut äußern – bevorzugt an stark beanspruchten Stellen wie den Ellenbogen. Deshalb lohnt es sich, bei länger anhaltenden Beschwerden nicht nur auf Pflegeprodukte zu setzen, sondern auch die eigene Ernährung und eventuelle Mangelerscheinungen im Blick zu behalten. Mit dem richtigen Mix aus Pflege, gesunder Ernährung und bewusster Pflege lässt sich die Haut langfristig verbessern.


QUELLEN

  • T. Kootiratrakarn, K. Kampirapap C. Chunhasewee (2015): Epidermal permeability barrier in the treatment of keratosis pilaris: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25802513/
  • Pennycook, K. B., & McCready, T. A. (2019): Keratosis Pilaris. In StatPearls. StatPearls Publishing.
Natalja Felsing Autorin

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.